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Laschet stellt sein Dreier-Team für den Klimaschutz vor

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Laschet stellt sein Dreier-Team für den Klimaschutz vor

Quelle: WELT

Mit einem 15-Punkte-Plan zum Ausbau von erneuerbarer Energien will Armin Laschet neuen Schwung in seinen Wahlkampf bringen. Auf einer Pressekonferenz stellte er das entsprechende Team hinter dem Papier vor. Und betonte: „Kanzlerisch ist nicht, wenn man die Raute nachmacht.“

Unionskanzlerkandidat Armin Laschet hat sein Team für das Thema Klimaschutz vorgestellt. Zentrale Themen sollten mit Köpfen verbunden sein, sagte Laschet am Montag in Berlin. „Ich bin, seit ich Politik mache, ein Teamplayer“, betonte der CDU-Chef. „Es war immer klar, dass Themen mit anderen Köpfen verbunden werden.“

Das Klima-Team besteht aus den CDU-Bundestagsabgeordneten Andreas Jung und Thomas Heilmann sowie der Landesvorsitzenden der Jungen Union Bremen, Wiebke Winter.

Die vier CDU-Politiker präsentierten bei der Pressekonferenz einen 15-Punkte-Plan. Es gehe darum, die „Energiewende als Motor für den Klimaschutz und neue Arbeitsplätze“ zu nutzen, betonte Laschet. Der Ausbau erneuerbarer Energien müsse beschleunigt werden. Klimaneutralität bis 2045 sei mittlerweile Konsens, offen sei der Weg dahin. Es gebe einen riesigen Energiebedarf, sagte Laschet und zitierte dazu Angaben aus dem Wirtschaftsministerium, wonach 655 Terrawattstunden bis 2030 erforderlich seien…

Physik-Prof. Sigismund Kobe: „Deutsche Energiewende wird wie Seifenblase platzen“

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Physik-Professor Sigismund Kobe: „Deutsche Energiewende wird wie Seifenblase platzen“

Umland: China plant, seinen enorm steigenden Bedarf an Elektroenergie auch durch einen weiteren massiven Zubau von Kohlekraftwerken zu decken. 2020 soll deren Leistung 1.100 GW betragen, 2035 sogar 1.400 GW. Zum Vergleich: Die Kohlekraftwerke der EU verfügen über eine Leistung von 150 GW (1 GW = 1 Gigawatt sind 1 Million Kilowatt). Der deutsche Anteil beträgt derzeit noch 44 GW. Doch Deutschland möchte als erstes Land komplett aus der Kohle aussteigen und begründet dies mit dem Anspruch, als Vorreiter der Welt zeigen zu müssen, dass ein solcher Ausstieg technisch und ökonomisch realisierbar sei. Darüber hinaus sollen auch die Kernkraftwerke in Deutschland stillgelegt werden, die Strom nahezu CO2-emissionsfrei erzeugen können. Das Ziel ist es, Strom zu hundert Prozent aus regenerativen Energiequellen bereitzustellen. Professor Sigismund Kobe erklärt im EIFELON-Gespräch, dass dies in Deutschland aus physikalischen Gründen nicht möglich ist, solange es noch keine Speicher mit gigantisch großen Speicherkapazitäten gibt. Grundvoraussetzung für ein hochindustrialisiertes Land ist eine sichere stabile Stromversorgung, die auf Abruf jederzeit die Energie liefern kann, die gerade benötigt wird. Dr. Sigismund Kobe, Jahrgang 1940, ist emeritierter Physik-Professor an der Technischen Universität Dresden. Sein Forschungsschwerpunkt ist die Optimierung komplexer Systeme (magnetische Festkörper, neuronale Netze, Proteine, Windenergie).

„Einer der Fehler, den die meisten Befürworter der Energiewende machen, ist es, alle erneuerbaren Energiequellen in einen Topf zu werfen, anstatt sie differenziert zu betrachten“, sagt Kobe. Aber erneuerbar sei nicht gleich erneuerbar. Mit Wasserkraft- und Biogasanlagen lasse sich Strom weitgehend nach den Bedürfnissen der Verbraucher bereitstellen, Windkraft- und Solaranlagen dagegen seien aus physikalischen Gründen dazu nicht in der Lage. Ein weiterer Zubau von Wasserkraftwerken ist geologisch und meteorologisch begrenzt: Deutschland hat anders als z.B. Norwegen und die Schweiz aufgrund seiner Topologie nicht genügend Regionen mit den erforderlichen Höhenunterschieden. Zudem reicht die jährliche Regenmenge für diesen Zweck nicht aus. Auch die landwirtschaftlich nutzbaren Flächen in Deutschland seien bereits hinreichend aufgeteilt in solche für die Lebensmittel- und Futtermittelproduktion und solche für bioenergetische Nutzung. „Diese beiden erneuerbaren Energiequellen haben in Deutschland kein größeres Ausbaupotenzial mehr“, lautet das Fazit von Professor Kobe.

Windräder liefern zu einem Drittel der Zeit kaum bis keinen Strom
Für einen gedachten weiteren Zubau erneuerbarer Energiequellen in Deutschland verbleiben also nur Wind und Sonne. Diese haben allerdings die unangenehme Eigenschaft, dass der damit erzeugte Strom volatil sei, d.h. zeitlich schwanke, so Kobe weiter. Mal weht der Wind und dann drehen sich die Räder, mal weht er nicht und dann drehen sie sich nicht. Der letztgenannte Zustand ist sogar häufiger als allgemein bekannt. Statistisch gesehen ist der Beitrag aller Windenergieanlagen an der Stromerzeugung in Deutschland an einem Drittel der 8.760 Stunden eines Jahres gering bzw. sogar vernachlässigbar. Bei den Solaranlagen sieht es nicht besser aus. Der weitaus überwiegende Teil des jährlichen Anteils von Strom aus Photovoltaik-Anlagen an der Stromproduktion wird im Sommer und dann wiederum vor allem in wenigen Stunden um die Mittagszeit eingespeist, vorher und nachher ist der Anteil gering und nachts scheint die Sonne nie.

Seit jeher ist das Netz auf das Auftreten von Schwankungen ausgelegt, muss doch die Anpassung an den unregelmäßigen Bedarf durch die Verbraucher sichergestellt werden. Nun waren in der Vergangenheit bei geringem Anteil von Wind- und Sonnenstrom die dadurch bedingten zusätzlichen Schwankungen auch kein besonderes Problem. Professor Kobe:

Quantitativ sind wir allerdings an eine Grenze gelangt, an der das Netz diese zusätzlichen Erzeugungsschwankungen nicht mehr verkraften kann.“

Die aktuelle Grafik des Energiedaten-Sammlers Rolf Schuster zeigt die Situation für November 2019: Sonnenstrom (gelb) spielt fast keine Rolle. Zeiten mit geringer Einspeisung der volatilen Erzeuger, die sogenannten „Dunkelflauten“, und Zeiten mit hohem Windaufkommen (blau), in denen dieses einen großen Teil des Bedarfs der Verbraucher (Last, braun) abdeckt, wechseln sich ab.

Die folgende Grafik, die jeweils die Einspeisung von Wind- und Sonnenstrom im Monat November in verschiedenen Jahren zeigt, macht deutlich, dass trotz starkem Zubau, charakterisiert durch die installierte Leistung (hellblaue Fläche, rote Linie), die tatsächlich erbrachte Leistung vergleichsweise gering geblieben ist.

Professor Kobe fragt daher: „Was passiert, wenn, wie aktuell vielfach gefordert wird, noch mehr Wind- und Solaranlagen zugebaut werden? Lassen sich dadurch die Probleme bei Dunkelflaute und bei den Spitzenwerten der Einspeisung beheben?“ und liefert die Antwort gleich selbst: Null bleibe Null, d.h. die Probleme bei Dunkelflaute werden nicht dadurch gelöst, dass z.B. 10.000 statt 10 Windanlagen neu aufgestellt werden. Das zeigt auch die nachfolgende Grafik der Einspeisung für November, bei der simuliert wurde, dass jede einzelne Anlage in Deutschland am selben Ort durch drei gleichwertige ersetzt wird:

Wenn in ganz Deutschland kein Wind weht, bewegt sich kein einziges Windrad. Wenn andererseits zu viel Sonne scheint und zu viel Wind weht, die Anlagen also mehr produzieren als alle Verbraucher in Deutschland abnehmen können (in der letzten Grafik kommt dies mehrmals im Monat vor), dann ist die Versorgungssicherheit ebenfalls gefährdet. In einem solchen Fall müssten Sofortmaßnahmen getroffen werden, um zusätzliche Lasten zuzuschalten bzw. Erzeuger abzuschalten. Nur so kann das ganze System stabil gehalten werden.

Die Einbindung von volatilem Strom aus Wind- und Sonnenanlagen in das öffentliche Netz ist eine hoch komplexe Aufgabe. Die in jedem Moment durch die Verbraucher benötigte und abgerufene Leistung – die Last – ist zeitlich schwankend, aber natürlich folgen diese Schwankungen überwiegend nicht dem zur gleichen Zeit eingespeisten Energie-Angebot der Windräder und Solarpaneele. Für die Differenz zwischen momentaner Last, die von den Verbrauchern abgefordert wird, und der Leistung, die Wind- und Sonnenstrom liefern, wird der Begriff „Residuallast“ als verbleibende Lücke der Versorgung verwendet. Sie muss durch andere, insbesondere konventionelle Kraftwerke erbracht werden.

Lobbyisten täuschen Bürger
Die Residuallast in der Einheit Gigawatt ist eine Schlüsselgröße, wenn die Energiewende analysiert werden soll. Deshalb hat Rolf Schuster für jede Stunde des Jahres 2011 diese Größe als Punkt in einer Grafik eingetragen. Auf der zweiten Achse der Grafik wird der Börsenpreis des Stroms zur gleichen Zeit markiert. Dadurch entsteht für jedes Jahr eine „Punktwolke“ mit 8.760 Stunden-Punkten. Je mehr Wind- und Sonnenstrom in das Netz drängt, umso geringer ist die Residuallast und um so niedriger ist auch der Börsenpreis. „Dieser Sachverhalt wird von den Lobbyisten zur Täuschung der Öffentlichkeit verwendet und als Beweis dafür angeführt, dass Strom aus Wind und Sonne zu einer Verringerung des Strompreises führen würde“, meint Kobe. „Verschwiegen wird geflissentlich, dass Strom aus den Erneuerbaren überhaupt nicht am Marktgeschehen und somit auch nicht an der direkten Preisbildung an der Strombörse beteiligt ist, da dieser ja gemäß EEG mit einem subventionierten Festpreis vergütet wird.“

Die ganze Dramatik der aktuellen Situation wird deutlich, wenn die Schuster’sche Analyse für das Jahr 2019 wiederholt wird:

Der im Laufe eines Jahres auftretende Minimalwert der Residuallast ist seit 2011 von Jahr zu Jahr immer kleiner geworden und betrug 2019 nur noch 3 Gigawatt. Wind und Sonne können demnach zu einigen Stunden des Jahres bereits fast den gesamten Strombedarf Deutschlands decken. Wenn manche Befürworter der Energiewende dies als Zeichen für eine bald bevorstehende Vollversorgung mit Erneuerbaren werten, so ist das leider ein Trugschluss. Es wird dabei „vergessen“, dass zu anderen Zeiten kein Beitrag von Wind und Sonne kommt und diese Situation sich nicht im Geringsten dadurch ändert, dass immer mehr volatile Erzeuger zugebaut werden.

Ausland macht Reibach – Deutsche Stromkunden zahlen
Mit der Zunahme von Wind- und Sonnenstrom im Netz nehmen die Börsenpreise immer häufiger negative Werte an: „2019 musste an 232 Stunden überflüssiger Strom durch Zuzahlung einer Entsorgungsgebühr verklappt werden“, so Kobe. Immer dann, wenn zu viel Wind- und Solarstrom ins Netz drängt und dieser im Land nicht verbraucht werden kann, verkauft ihn Deutschland zu „negativen Preisen“ an das Ausland. So verdienen z.B. die Betreiber österreichischer Pumpspeicherwerke doppelt am deutschen Strom: Bei negativem Börsenpreis pumpen sie mit diesem Strom Wasser in die Oberbecken und werden für die Abnahme des Stroms auch noch von Deutschland bezahlt. Später, wenn bei uns Dunkelflaute herrscht, werfen sie die Turbinen an und verkaufen uns Strom zu höheren Preisen zurück. Verlierer sind die Stromkunden, denn sie müssen für die EEG-Umlage aufkommen, einer für die Dauer von 20 Jahren staatlich zugesicherter Festvergütung für die Betreiber von erneuerbaren Energiequellen.

Beim Betrachten dieser Schuster-Grafik werde Professor Kobe stets an den Fisch erinnert, der bekanntlich ‚zuerst vom Kopf und vom Schwanz her stinke‘. Sowohl die immer weiter ansteigende Zahl von Stunden mit negativen Börsenpreisen, als auch die anwachsenden Kosten für den Zukauf von teurem Regelstrom zum Kompensieren fehlender Erzeugerleistung bei Dunkelflauten werde letztlich das gesamte System kollabieren lassen.

„Als profunder Kenner und tiefgründiger Analyst der Energiewende“ weise Rolf Schuster in der folgenden Grafik auf ein weiteres ernstes Problem hin, fährt Kobe fort. Hierbei gehe es um die sogenannten Leistungsgradienten, d.h. die Änderung der Einspeiseleistung pro Zeiteinheit. Untersucht wurde die größte stündliche Zunahme (grün) bzw. Abnahme (rot) eines jeden Tages seit 2010. Beide sind sowohl in den Extremwerten, als auch im Mittel stetig angestiegen, so dass es immer schwieriger wird, die notwendige Kompensation durch konventionelle Erzeugung in immer kürzerer Zeit zu realisieren.

 

„Strom sei nun einmal die verderblichste Handelsware der Welt“, so Kobe. Im selben Moment, in dem der Strom erzeugt wird, muss er auch verbraucht werden. Da die Ausbreitungsgeschwindigkeit von Elektroenergie gleich der Lichtgeschwindigkeit ist, können Erzeuger und Verbraucher durchaus weit voneinander entfernt sein, wenn eine Verknüpfung durch das Stromnetz besteht. Allerdings können Stromüberschüsse im Netz selbst nicht gespeichert werden.

Deutschland hat nicht die benötigten Stromspeicher
Eine Lösung bestünde darin, den momentan zu viel erzeugten Strom zu speichern. Oft wird jedoch verschwiegen, dass Deutschland solche Speicher mit der notwendigen gigantischen Speicherkapazität weder jetzt zur Verfügung stehen, noch in absehbarer Zeit zur Verfügung stehen werden. „In den Medien werden manchmal große zusammengeschaltete Akkumulatoren als Beispiele für Großspeicher vorgeführt. Diese dienten in Wirklichkeit aber nicht der Stromspeicherung, sondern der Feinregulierung der Netzfrequenz“, erklärt der Physiker. Und was ist mit der Idee, die Akkus der Elektroautos als Stromspeicher einzusetzen? Unterstelle man eine maximal mögliche Speicherkapazität aller PkWs in Deutschland (vorausgesetzt alle diese 47 Millionen Autos wären bereits Stromer) von maximal 2.000 GWh und vergleiche diese mit dem Bedarf bei einer Dunkelflaute von z.B. zehn Tagen, komme man schnell zu dem Ergebnis, dass sie bei weitem nicht als Speicher ausreichten. Dazu komme, dass niemand ohne Entschädigung bereit sei, die Kosten für die Zwischenspeicherung von öffentlich benötigter Elektroenergie zu tragen, denn jeder Lade-Entlade-Vorgang lasse die Akkus altern. Kobe nennt Kosten von derzeit 3 bis 10 ct/kWh, die dabei zusätzlich entstehen. Der Autobesitzer müsse dann früher als geplant einen teuren neuen Akku kaufen.

Auch das Argument, die Akkus der E-Autos seien ja nicht als Langzeitspeicher gedacht, sondern sollten Regelenergie bereitstellen, lässt der Professor nicht gelten. Für diesen Zweck würde die Gesamtspeicherkapazität zwar reichen. Trotzdem sei die Idee unsinnig, weil Regelenergie im Bedarfsfall innerhalb von Minuten bereitstehen müsse. „Wie soll das realisiert werden? Vielleicht mit einem Alarm: ´Sofort alle E-Autos an die nächste Ladesäule zum Entladen!‘, fragt Kobe. Bevor in Deutschland die Speicherfrage nicht gelöst sei, nütze auch eine Nord-Südtrasse nichts. Der Flatterstrom aus dem Norden würde über diese Verbindung augenblicklich im Süden ankommen, aber natürlich wieder als Flatterstrom. Die Probleme würden damit nur verlagert, aber nicht gelöst.

Bliebe schließlich noch die Möglichkeit, volatile Stromerzeuger notfalls abzuregeln. Dass wir auch dabei längst an der Grenze des noch Vertretbaren angekommen sind, zeigt die Situation bei den zahlreichen Windenergieanlagen in Schleswig-Holstein. Diese allein sind bereits jetzt von mehr als der Hälfte aller Abschaltungen in Deutschland betroffen. Allein im ersten Quartal 2019 hätten in diesem Bundesland 1.800 GWh Strom mehr in das Netz eingespeist werden können. Aber auch dieser „Geisterstrom“ muss laut EEG den Anlagebetreibern vergütet werden. Nach Schätzungen der Bundesnetzagentur summieren sich die Entschädigungszahlungen für sogenannte Einspeisemanagement-Maßnahmen im ersten Quartal 2019 in Deutschland auf 394 Millionen Euro. Sie sind demnach gegenüber dem gleichen Vorjahreszeitraum um 60 Prozent gestiegen. Professor Kobe:

Welche Volkswirtschaft der Welt kann es sich auf Dauer leisten, mehr als eine Million Euro pro Tag zum Fenster hinaus zu werfen?“

Monitoringberichte sind Augenwischerei
Die größte Sorge bereite Professor Kobe die Versorgungssicherheit. Wenn Politiker den angeblichen Erfolg der Energiewende preisen, dem Bürger einen hohen jahreskumulierten Stromertrag von Wind- und Solaranlagen präsentieren und diesen mit dem von konventioneller Kraftwerke vergleichen, aber die nicht vorhandene sekundengenaue Verfügbarkeit von Wind- und Solarenergie verschweigen, begehen sie Augenwischerei. „Man schaue sich z.B. den Monitoringbericht des Bundesministeriums für Wirtschaft und Energie nach § 63 i.V.m. § 51 EnWG zur Versorgungssicherheit im Bereich der leitungsgebundenen Versorgung mit Elektrizität vom Juni 2019 an. Sofort fällt auf: Dieser Bericht ist anonym, niemand will vermutlich seine Hand für die dort getroffenen Schlussfolgerungen ins Feuer legen. Dort heißt es u.a.: ‚Insgesamt ist die Verfügbarkeit der Energieträger für die Stromerzeugung als gesichert einzuschätzen.‘ Fachkundige sind entsetzt und schlagen Alarm“, sagt Kobe. Das Energiesystem ist sehr komplex, die technologischen Anforderungen unter den Bedingungen von zeitlich schwankender Stromeinspeisung wurden in der Vergangenheit „sträflichst vernachlässigt“. Darin sieht Kobe den Hauptgrund für die aktuell immer deutlicher werdenden Konflikte bei der Umsetzung der Maßnahmen der Energiewende. Die Schuldigen seien eben gerade nicht diejenigen Bürger, sich gegen einen weiteren Ausbau von Windenergieanlagen organisieren und die sich deshalb auch schon mal mit dem Begriff „Anti-Windkraft-Taliban“ beschimpfen lassen müssen. Professor Kobe:

Wenn weiterhin wie bisher natur- und ingenieurwissenschaftlichen Prinzipien ausgeblendet werden, wird das gesamte bisherige Konzept der Energiewende platzen wie eine bunte Seifenblase. Die Energiewende hat nur einen einzigen Feind, die Unwissenheit über die physikalischen Gesetze, die ihr zugrunde liegen.“


Update

Der Wissenschaftsjournalist Jean Pütz greift das EIFELON-Interview auf und verlinkt es auf seiner Facebook-Seite. Die Diskussion unter seinem Post ist sehr lesenswert.


Von 2000 bis 2019 betrug laut Bundesnetzagentur die durch das Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) vergütbare Strommenge 1.926.676 GWh. Die Betreiber der durch das EEG subventionierten Wind- und Solaranlagen erhielten für diese produzierte Strommenge 296,257 Milliarden Euro. Tatsächlich war dieser Strom am Markt nur 68,024 Milliarden Euro wert. Die Mehrbelastung der Stromkunden betrug 228,233 Milliarden Euro. Ein Ende ist nicht in Sicht. Zum Vergleich: Die Ausgaben im Bundeshaushalt für das Jahr 2019 betrugen etwa 356 Milliarden Euro.

 

14. 8.: Industriebetriebe kurzzeitig vom Netz genommen!

https://m.faz.net/aktuell/wirtschaft/klima-energie-und-umwelt/industriebetriebe-kurzzeitig-vom-stromnetz-genommen-17487869.html

BLACKOUT-GEFAHR IN DEUTSCHLAND:

Künstliche Intelligenz soll die Stromversorgung sicherer machen

Am Samstagabend wurden abermals Industriebetriebe vom Netz genommen. Doch die Netzbetreiber stellen klar: Es gibt keine Häufung von „Lastabwürfen“.

Von Niklas Záboji, 16. August 2021

Am vergangenen Samstag fuhr die Stromerzeugung in Deutschland wieder einmal Achterbahn. Wie üblich an sonnenverwöhnten Tagen im August, speisten Solaranlagen tagsüber kräftig ins Netz ein. Doch in Richtung Abend änderte sich das Bild, und zwar schlagartig: Lieferte die Photovoltaik von 13 bis 14 Uhr noch mehr als 30.000 Megawattstunden und damit so viel wie kein anderer Energieträger, schrumpfte die Einspeisung zwischen 19 und 20 Uhr auf weniger als 3000 Megawattstunden zusammen.

Für das Stromnetz blieb das nicht folgenlos: Weil die Nachfrage in den Abend hinein praktisch unverändert bei rund 50.000 Megawattstunden verharrte, mussten Reserven wie Pumpspeicher aktiviert werden. Braunkohlekraftwerke liefen auf Hochtouren, auch wurde vermehrt Strom importiert. Aber all das reichte nicht. Ab 19.49 Uhr zogen die Netzbetreiber deshalb weitere Register und nahmen mit den „sofort abschaltbaren Lasten“ (SOL) vier Industrieanlagen vom Netz, darunter die Aluminiumhütte von Trimet in Essen.

Elf Minuten später ging der Abwurf von Großverbrauchern quer durch die Republik weiter.Nun wurden zusätzlich mehrere der „schnell abschaltbaren Lasten“ (SNL) auf Geheiß der Netzbetreiber von der Stromversorgung abgeklemmt, um Erzeugung und Nachfrage ins Lot zu bringen…

Griechenland: Brandstiftung für Windräder?

https://www.achgut.com/artikel/griechenland_brandstiftung_fuer_windraeder

Griechenland: Brandstiftung für Windräder?

Von Dirk Maxeiner, 8. August 2021

Hohe Temperaturen und Waldbrände in Griechenland und der Türkei sind gewissermaßen Wasser auf die Mühlen der Klima-Katastrophiker, wobei die Formulierung zugegebenermaßen metaphorisch ein wenig gewagt erscheint. Bei den vorangegangenen Fluten in Deutschland passte das Bild besser. In jedem Fall gilt die Maxime „Extrem ist stets genehm“, denn egal, ob Hochwasser, Hitzesommer oder Hurrikankatastrophe, das Drehbuch des öffentlichen Diskurses folgt einem festen Ritual. Und einige Klimaforscher (meistens sind es die gleichen) können der Versuchung nicht widerstehen, den Medien jene „Soundbites“ zu liefern, die diese so gerne hören. „Weltklimarat warnt: Katastrophen am Mittelmeer sind erst der Anfang“, berichtet aktuell Stern.de. Und die Süddeutsche Zeitung schreibt: 

„Die extreme Hitze und Trockenheit über der Region, die jetzt auch in Süditalien und Bulgarien immer mehr Brände anfacht, ist ja nur eines von zahlreichen Extremereignissen der vergangenen Wochen: die Jahrtausendhitze in Nordamerika, die tödlichen Fluten in Deutschland und Belgien, die Taiga-Brände in Sibirien – all das fügt sich zu einer neuen globalen Normalität, in die sich die Menschheit durch die von ihr selbst beförderte Erderhitzung manövriert hat“.

Jegliche Wetterphänomene und ihre Folgen werden inzwischen der vom Menschen gemachten Klimaerwärmung zugeordnet. Nur gab es solche Hitzewellen auch vor industriellen Zeiten ohne menschliches Zutun. Heute ist alles schuldhaft vom homo sapiens verursacht, egal ob zuviel Regen oder zuwenig, Hitze oder Kälte, zuviel Schnee oder zuwenig (Frage: Was müssten Eis und Schnee eigentlich tun, um eine Klimaabkühlung zu zeigen?). So entsteht eine sich selbst abdichtende Weltsicht, die sich schließlich zu einer prinzipiell nicht falsifizierbaren Annahme verhärtet. Die Logik erinnert ein wenig an den mittelalterlichen Gottesbeweis: Wenn eine gefesselte Hexe im Wasser unterging, war sie keine Zauberin, aber dennoch tot. Schwamm Sie obenauf, dann handelte es sich hingegen eindeutig um eine Hexe, woraufhin sie ebenfalls vom Leben in den Tod befördert wurde…

 

 

Woher kommt der Strom – Wohin geht unser Geld?

https://www.achgut.com/artikel/woher_kommt_der_strom_29._woche

Woher kommt der Strom? 29. Woche

Merkt niemand der Verantwortlichen, dass es kompletter Unfug ist, Kernkraft- und Kohlekraftwerke vom Netz zu nehmen, um dann den fehlenden Strom im Ausland teuer einzukaufen?

Von Rüdiger Stobbe, 3. August 2021

Wenn es noch eines Beleges bedurfte, dass die deutsche Energiewende in Sachen Strom doch ziemlich zweifelhaft ist, dann zeigt es die 29. Analysewoche (Abbildung). Polen hat es mittlerweile richtig gut raus, wann man Strom, der in der 29. Woche zu etwa 40% erneuerbar (= 60% per Kernkraft und fossil) in Deutschland produziert wurde, günstig einkauft. Um dann, wenn Deutschland Strom importieren muss, polnischen Kohlestrom hochpreisig nach Deutschland zu exportieren. Das macht für Deutschland sowohl ökonomisch als auch ökologisch keinen Sinn. Zugegeben, es handelt sich nur um geringe Strommengen. Aber immerhin. Die schwarzen Balken (Polen) werden immer länger (Abbildung 1). Merkt niemand der Verantwortlichen, dass es kompletter Unfug ist, Kernkraft- und Kohlekraftwerke in Deutschland vom Netz zu nehmen, um dann den fehlenden Strom im benachbarten Ausland teuer einzukaufen? Nicht etwa erneuerbar erzeugter Strom, nein, vor allem Strom, der mittels Kern- und Kohlekraft erzeugt wurde. Die höchsten Preise im täglichen Preisdifferenzgeschäft erzielte in der 29. Woche wieder einmal die „kleine“ Schweiz.

Eine gewisse Tragik liegt in dem Sachverhalt, dass auch in der 29. Analysewoche die Windstromerzeugung genau zum bedarfsarmen Wochenende anzog. Das führte zum Absinken der Preise (Abbildung 2). Allerdings nicht, wie vergangene Woche, in den Null-€-Bereich. Dennoch ist es einfach traurig anzusehen, dass unsere Nachbarn von der deutschen Energiewende immer und immer wieder profitieren, während der deutsche Stromkunde, egal ob privat oder gewerblich, die höchsten Strompreise Europas, ja die höchsten Preise der Welt zahlt. Die konventionellen Stromproduzenten (Abbildung 3) in Deutschland wären selbstverständlich in der Lage, die Stromlücken auszugleichen. Das würde allerdings zu einem Preisverfall führen, der durchaus nicht erwünscht ist. Der Dumme ist und bleibt der Stromkunde.

Die Tabelle mit den Werten der Energy-Charts und der daraus generierte Chart liegen unter Abbildung 4 ab. Es handelt sich um Werte der Nettostromerzeugung, der „Strom, der aus der Steckdose“ kommt, wie auf der Webseite der Energy-Charts ganz unten ausführlich erläutert wird. Der virtuelle Energiewende-Rechner (Wie viele Windkraft- und PV-Anlagen braucht es, um Kohle- und/oder Kernkraftstrom zu ersetzen. Zumindest im Jahresdurchschnitt.) ist unter Abbildung 5 zu finden. Ebenso wie der bewährte Energierechner…

Erneut Großstörung im Europäischen Stromversorgungssystem

https://www.achgut.com/artikel/erneut_grossstoerung_im_europaeischen_stromversorgungssystem

Erneut Großstörung im europäischen Stromversorgungs-System 

Am 24. Juli 2021 kam es im europäischen Verbundsystem zur zweiten Großstörung in den letzten 7 Monaten. Die deutlichen Warnhinweise für einen drohenden Blackout werden weiter ignoriert.

Von Herbert Saurugg, 30. Juli 2021

Am 24. Juli 2021 kam es um 16:36 Uhr zu einer Netzauftrennung im europäischen Verbundsystem und damit zur zweiten Großstörung in den letzten sieben Monaten. Doch kaum jemand hat davon Notiz genommen, frei nach dem Motto „Guat is ganga, nix is g’scheh’n“, auch wenn in Frankreich, Spanien und Portugal rund zwei Millionen Menschen kurzzeitig ohne Strom waren. Während man in Deutschland gerade mit dem Katzenjammer beschäftigt ist, wie es nur zur tödlichsten Katastrophe nach dem Zweiten Weltkrieg kommen konnte, werden andere Warnsignale weiter ignoriert. Wir lernen offensichtlich nicht dazu…

 

Die neue Angst der Öko-Lobby vor den Autofahrern

https://www.welt.de/wirtschaft/article232775879/CO2-Abgabe-Ploetzlich-macht-die-Oeko-Lobby-ein-Zugestaendnis.html

CO2-ABGABE

Die neue Angst der Öko-Lobby – Das steckt hinter dem Kraftstoff-Zugeständnis

Von Daniel Wetzel, 28. Juli 2021
Umweltlobbyisten fürchten, dass das gesamte Klimaschutz-Paket der EU am Widerstand der Autofahrer scheitert. Das treibt sie zu einem überraschenden Schritt. Plötzlich soll die CO2-Abgabe auf Sprit nur noch eine Nebenrolle spielen. Doch dahinter steckt Kalkül.
Als die grüne Kanzlerkandidatin Annalena Baerbock unlängst feststellte, dass die in Deutschland eingeführte CO2-Abgabe den Liter Benzin bald um 16 Cent teurer macht, erntete sie einen medialen Shitstorm, der vielen Umwelt- und Klimaschützern heute noch in den Knochen steckt.
Als erste stellte die Klimaschutz-Aktivistin Luisa Neubauer die CO2-Abgabe erschrocken zur Disposition: „Benzin und Diesel werden ohnehin schon sehr hoch besteuert, und man kann argumentieren, dass ein CO2-Preis auf Benzin Menschen kaum vom Autofahren abhält, aber überproportional viel Aggressionspotenzial mit sich bringt“, sagte die Vertreterin von „Fridays for Future“ dem Berliner „Tagesspiegel“. So viel Verständnis für den Autofahrer gab es nicht oft in der Umwelt- und Klimaschutz-Szene.
Früher konnten die Energiesteuern nicht hoch genug sein, um die verschwenderischen Verbraucher zu ökologischer Sparsamkeit zu bewegen. Jetzt fürchtet man, das Blatt überreizt zu haben: Die Wut der Autofahrer könnte zu unberechenbaren Kollateralschäden am Klimaschutz insgesamt führen…

„Die Windkraft ist die wichtigste Energiequelle für die Stromerzeugung…“

https://www.tagesschau.de/wirtschaft/technologie/windkraft-ausbau-105.html

Ausbau der Erneuerbaren Energien

Wieder mehr Windkraftanlagen an Land

Von Martin Polansky, ARD-Hauptstadtstudio 27. Juli 2021

Es werden wieder mehr Windräder an Land gebaut, es sind aber immer noch weniger als in den stärksten Ausbaujahren. Das zeigen aktuelle Zahlen des Bundesverbandes Windenergie, die dem ARD-Hauptstadtstudio vorliegen.

Die Windkraft ist die wichtigste Energiequelle für die Stromerzeugung in Deutschland. Und zuletzt ist die Kapazität der Windparks an Land wieder gestiegen – nachdem der Ausbau zwischen 2018 und 2020 deutlich eingebrochen war. Die neuesten Zahlen des Bundesverbandes Windenergie liegen dem ARD-Hauptstadtstudio exklusiv vor. Danach ist den ersten sechs Monaten dieses Jahres eine Netto-Leistung von rund 830 Megawatt hinzugekommen. Im Vergleich mit dem ersten Halbjahr 2020 entspricht das einer Steigerung um knapp zwei Drittel. Für das gesamte Jahr 2021 rechnet der Verband mit einem Netto-Zubau von 2,2 bis 2,5 Gigawatt an Leistung. 3,5 bis knapp 4,9 Gigawatt waren jeweils in den Spitzenjahren zwischen 2014 und 2017 hinzugekommen.

Das Nord-Süd-Gefälle vergrößert sich

Der Präsident des Bundesverbandes Windenergie, Hermann Albers, bewertet den Anstieg in der ersten Jahreshälfte als positiv, fordert aber, das Ausbautempo zu beschleunigen. „Wir sind natürlich damit zufrieden, dass wir nach der tiefsten Krise wieder einen Anstieg erleben“, sagte Albers gegenüber dem ARD-Hauptstadtstudio. Aber: „Es ist immer noch nur die Hälfte des Zubaus, den wir in Deutschland bereits erreicht hatten. Dabei ist unstrittig, dass mehr ökologischer Strom, mehr erneuerbarer Strom aus Windkraft gebraucht wird.“ Der Verbandspräsident fordert, die Ausbaukapazität aus dem Jahr 2021 in den kommenden Jahren noch einmal verdoppeln…

Die billigste Ausrede nach dem Hochwasser: Klimawandel

https://www.nzz.ch/meinung/der-andere-blick/die-billigste-ausrede-nach-dem-hochwasser-der-klimawandel-ist-an-allem-schuld-ld.1636962?ga=1&kid=nl164_2021-7-22&mktcid=nled&mktcval=164_2021-07-23

DER ANDERE BLICK

Die billigste Ausrede nach dem Hochwasser: Der Klimawandel ist an allem schuld

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Von Eric Gujer, Chefredakteut NZZ, 23. Juli 2021

Kanzlerin Merkel tut es, Ministerpräsident Laschet tut es auch und die Grüne Baerbock sowieso. Alle Parteien mit Ausnahme der AfD fordern als Reaktion auf das Hochwasser mehr Klimaschutz. Wenn alle Politiker dasselbe sagen, sollten die Bürger misstrauisch werden.

Entweder sind die Forderungen tatsächlich alternativlos, dann fragt man sich allerdings, weshalb Bund und Länder sie nicht längst umgesetzt haben. Oder die Politiker zeigen mit dem Finger so resolut in die eine Richtung, um von eigenen Versäumnissen abzulenken und in der Stunde der Not Entschlossenheit und Handlungsfähigkeit zu simulieren.

Die dritte Möglichkeit ist eine Mischung aus allem. Die richtige Antwort auf die Flutkatastrophe fällt nicht so einfach aus, weil die Lage unübersichtlich ist und verschiedene Faktoren beim Entstehen des Hochwassers mitgewirkt haben.

Die Welt ist nun einmal komplizierter, als durch den Matsch stapfende Politiker ihre Wähler glauben machen wollen.

Die Parteien denken, sie hätten jeden Wahlkampf schon verloren, wenn sie komplexe Zusammenhänge zu erläutern versuchten. Sie halten die Bürger für reichlich einfach gestrickt oder zumindest für unwillig, sich mit Sachverhalten zu beschäftigen, die sich nicht in der Schlagzeile einer Boulevardzeitung zusammenfassen lassen.

Claus Kleber ist ein Meister der Apokalypse

Der Klimawandel begünstigt ohne Zweifel Starkregen, weil warme Luft mehr Feuchtigkeit aufnehmen kann. Allerdings haben in Deutschland solche sintflutartigen Niederschläge in den Sommermonaten nicht zugenommen. Eine andere Theorie besagt, der in grosser Höhe von West nach Ost wehende Jetstream werde durch den Klimawandel so beeinflusst, dass er die Ausbreitung von stationären Wetterlagen wie das Tief «Bernd» fördere. Der Erklärungsversuch ist allerdings unter Meteorologen umstritten. Eine klare Evidenz gibt es nicht, was das «heute journal» nicht daran hinderte, die Behauptung mehr oder minder als Tatsache auszugeben. Nicht nur die Politik, auch der öffentlichrechtliche Rundfunk verbreitet das Narrativ: Der Klimawandel ist an allem schuld.

Ein Meister des Framings ist der ZDF-Moderator Claus Kleber. Mit apokalyptischem Timbre raunt er von den Naturgewalten, welche den Menschen für den Raubbau an der Schöpfung bestrafen würden. Kleber verbreitet seine kruden Theorien selbst dann, wenn eine Interviewpartnerin schüchtern darauf hinweist, der Klimawandel spiele sicher eine Rolle, sei allerdings gewiss nicht der einzige Grund für die Überschwemmungen…

Prof. Dietrich Murswiek: „BVG zaubert Verfassungsnorm“

https://www.tichyseinblick.de/meinungen/murswiek-interview-klima-urteil/

„Das Bundesverfassungsgericht zaubert eine Verfassungsnorm“

Der Verfassungsrechtler Dietrich Murswiek hält das Klima-Urteil des Bundesverfassungsgerichts für einen „Skandal“: „Das Bundesverfassungsgericht konstruiert sich selbst die Verfassungsnorm, die es zum Maßstab seiner Entscheidung macht“. Es erfülle damit einen Wunsch der Grünen.

Mit seinem Klima-Beschluss vom 24. März hat das Bundesverfassungsgericht die deutsche Klima-Politik darauf verpflichtet, künftig mit einem CO2-„Restbudget“ von 6,7 Gigatonnen auszukommen. Das ist eine dramatische Einschränkung, die für Wirtschaftsunternehmen und Bürger gigantische Anstrengungen und Kosten mit sich bringen wird. Für andere Staaten gibt es solche Einschränkungen nicht.

Für Deutschland bedeutet es einschneidende Wettbewerbsnachteile, während die deutschen Anstrengungen für den Klimaschutz praktisch nichts bringen. Der Freiburger Staatsrechtler Professor Dr. Dietrich Murswiek schreibt in einem Beitrag für das Online-Portal „FAZ-Einspruch“, dass es für die Entscheidung des Bundesverfassungsgerichts keine rechtliche Grundlage gibt. Im Interview erläutert er seine Argumente

TE: Herr Professor Murswiek, Sie sagen, mit dem Klima-Beschluss habe das Bundesverfassungsgericht seine richterlichen Kompetenzen überschritten. Wie kommen Sie dazu?

Murswiek: Das Grundgesetz verpflichtet den Staat zwar zum Klimaschutz. Die Umweltschutznorm des Artikels 20a – „Der Staats schützt die natürlichen Lebensgrundlagen auch in Verantwortung für die künftigen Generationen“ – verpflichtet zum Schutz gegen jedwede von Menschen verursachte Umweltbeeinträchtigungen, also auch gegen solche, die auf anthropogene Treibhausgasemissionen zurückgehen. Daraus ergibt sich aber kein konkretes Temperaturziel, auf das die Erderwärmung, soweit von Menschen verursacht, begrenzt werden müsste. Deshalb lässt sich aus dem Grundgesetz auch kein CO2-Restbudget ableiteten, das noch maximal für CO2-Emissionen zur Verfügung steht…