Planlose Energiewende: plötzlicher Strommangel zu Ostern

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Planlose Energiewende: plötzlicher Strommangel zu Ostern

Klimafreundliche Zukunft auf tönernen Füßen

Von Daniel Weinmann, 9. April 2024

„Zum Ostermontag sind 15 Kohlekraftwerke und -kraftwerksblöcke mit einer installierten Leistung von 4,4 Gigawatt endgültig vom Netz gegangen.“ So lautete die fröhliche Osterbotschaft der Grünen. Die Abschaltung sei „ein wichtiger Fortschritt für den Klimaschutz“. Auch das omnipräsente Dauermantra, „die Energieversorgungssicherheit ist gewährleistet“, durfte nicht fehlen.

Wie Daten der Netzbetreiber für das Osterwochenende zeigen, kam die Freude zu früh. Allein Baden-Württembergs Netzbetreiber TransnetBW fehlten am Karsamstag 1850 Megawatt Leistung – ein Volumen, das üblicherweise drei konventionelle Großkraftwerke generieren. Der Saharastaub beeinträchtigte die Solaranlagen massiv in ihrer Leistung.

In Bayern wiederum hatte der zuständige Netzbetreiber Tennet laut „Welt“ für den Ostersamstag mit rund 8300 Megawatt Sonnenenergie gerechnet. Am Ende waren es aber nur 7100. Hier musste an diesem Tag somit eine Prognose-Abweichung von rund 1200 Megawatt ausgeglichen werden – wofür zwei Großkraftwerke nötig sind.

Zehn Millionen Euro Zusatzkosten für Ausgleichsenergie

Das Phänomen Saharastaub, das mehrmals im Jahr vorkommt, ist ein weiteres Beispiel, das die Mär der verlässlichen Erzeugung nachhaltiger Energien entlarvt. Wie die fehlende Energie so schnell kompensiert wurde, ist derzeit noch ungeklärt. Eine Möglichkeit der Netzstabilisierung wäre die Einschränkung von industriellen Stromverbrauchern.

Die Kosten der Ersatzenergie bei derart hohen Prognose-Abweichungen sind enorm. Am Karsamstag lag der Ausgleichsenergiepreis im Schnitt zwischen 300 und 400 Euro pro Megawattstunde, wie TransnetBW mitteilte. Kurzfristig explodierten die Preise gar auf 745 Euro und in der Mittagszeit auf 5127 Euro pro Megawattstunde. Zum Vergleich: Am Spotmarkt der Energiebörse EEX, lag der Preis zu Beginn dieser Woche bei knapp 59 Euro…

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