Künftige Stromkosten deutlich höher als Erneuerbare-Kosten

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WIRTSCHAFTSWEISE GRIMM MAHNT:

Künftige Stromkosten deutlich höher als Erneuerbare-Kosten

Von Hanna Decker, 10 April 2024

Die Bundesregierung hofft auf sinkende Strompreise durch den Ausbau der Erneuerbaren. Wirtschaftsweise Veronika Grimm kritisiert die Diskussion: In der Rechnung fehle ein zentraler Teil.

Mit der Energiewende wird der Anteil erneuerbarer Energien im Stromsystem weiter steigen. Doch auch wenn deren Kosten in den kommenden Jahren deutlich sinken werden, bedeutet das nicht, dass die Kosten für Strom insgesamt ähnlich deutlich zurückgehen. Zu diesem Ergebnis kommt Ökonomin Veronika Grimm von der Technischen Universität Nürnberg in einem am Mittwoch veröffentlichten Papier.

Grimm und ihr Team kritisieren das Konzept der Stromgestehungskosten (Levelized Cost of Energy, LCOE), das in der Literatur vielfach verwendet wird, um die durchschnittlichen Kosten aus Bau und Betrieb eines Kraftwerks abzubilden. Eine Kilowattstunde Strom aus Onshorewind kostet heute demnach 5,49 Cent, aus Solar-Freiflächenanlagen 4,07 Cent. Die Autoren gehen davon aus, dass insbesondere Solarmodule noch einmal deutlich günstiger werden, sodass die Kosten bis zum Jahr 2040 auf 4,69 Cent (Wind) beziehungsweise 2,59 Cent (Solar) sinken könnten.

Doch die große Kritik, welche die Autoren schon im Titel ihres Papiers deutlich machen, lautet: Diese Stromgestehungskosten der Erneuerbaren sind kein guter Indikator, um künftige Stromkosten abzubilden. Denn wenn die Sonne nicht scheint und der Wind nicht weht, werden Speicher sowie Gas- und Dampfkraftwerke benötigt, die später auf Wasserstoff umgerüstet werden sollen…

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