Energiewende: Das 4600-Milliarden-Fiasko

https://www.weltwoche.ch/ausgaben/2019-20/artikel/das-4600-milliarden-fiasko-die-weltwoche-ausgabe-20-2019.html

Das 4600-Milliarden-Fiasko

Eine hochkarätige und politisch unverdächtige Studie entlarvt den süssen Traum der Energiewende als ökonomischen und ökologischen Albtraum. Doch was nicht sein darf, kann nicht sein.

Von Fritz Vahrenholt, 15. Mai 2019

Die Forderungen nach dem Ausstieg aus Kohle, Kraftstoff und Erdgas werden immer schriller. Es fing an mit dem waghalsigen Vorschlag der Kohlekommission. Das vom Bundeskanzleramt zur Hälfte mit grünen Aktivisten besetzte Gremium will den Ausstieg aus der Kohle bis 2038. Es folgte die Forderung des einflussreichen grünen Spitzenpolitikers Robert Habeck und seiner Freunde nach dem Aus für den Verbrennungsmotor im Jahre 2030. Und als es im April vier Wochen lang überdurchschnittlich trocken war («Sehr schlimm!» – «Das hat es noch nie gegeben!»), rief die Abgeordnete Annalena Baerbock im Chor mit den Klimaaktivisten die Krise aus: Verdopplung des CO2-Preises und ein starkes Ordnungsrecht! Die streikenden Freitagskinder von Lummerland schreien nach einer CO2-Steuer von 180 Euro noch in diesem Jahr, «Treibhausemissionen auf netto null» bis 2035, alles «100 Prozent erneuerbar».

Da lohnt es sich, die Studie des Akademieprojektes «Energiesysteme der Zukunft» der Union der deutschen Akademien der Wissenschaften in die Hand zu nehmen. Die vom Bund finanzierte und von zwei Dutzend der besten Professoren Deutschlands verfasste Untersuchung setzt sich auf 163 Seiten mit der Umsetzbarkeit und den Kosten der sogenannten Energiewende auseinander. Die Erkenntnisse erscheinen deprimierend.

Nachdenken verboten

Man könnte sich vorweg fragen, wieso der gesammelte technische Sachverstand unserer deutschen Akademien die Zukunft unserer Energieversorgung im Wesentlichen allein auf zwei Technologien (Windkraft und Fotovoltaik) stützen will. Offenbar verbietet es der Mainstream, über Alternativen – Kernfusion, inhärent sichere Kernenergie ohne langlebige Rückstände wie beim Dual Fluid Reaktor, CO2-freie Kohlenutzung (carbon sequestration) – auch nur nachzudenken. Vom Risiko der Alternativlosigkeit ist leider keine Rede. Es lohnt sich trotzdem in die Studie reinzuschauen, um zu erahnen, was uns bevorsteht…

6 Gedanken zu „Energiewende: Das 4600-Milliarden-Fiasko“

  1. Mein gefundener Spruch des Monats:
    Da man als Windlaie schon ganz dusselig wird von den vielen Zahlen, nein, €s in Billionenhöhe in allen Bereichen der „Energiewende“ sind ja keine Zahlen, nein, es ist „KI“. Daher gehe ich lieber mal auf den Bereich „KI-Bequemlichkeit“ ein.
    Da hat dieser Tage der Jungfernflug des ersten fünfsitzigen und elektrisch betriebenen Flugtaxis in Oberpfaffenhofen viel Beifall gefunden ob der €Investitionen. Als „KI“ Interessierter liest man auch mal um das Thema Taxi herum und wird schnell fündig. Da meinte doch ein Beifaller zu dem 3 Minutenhype in einem deutschlandweit bekannten Nachrichtenmagazin, wie Toll, sowas kann einen Hubschrauber als Brandlöscher ersetzten, sollte
    mal der Wald brennen. Toll, dachte ich, der kennt die mathematische Brandbekämpfung von Windindustrieanlagen im Wald durch die ortsansässigen Feuerwehren nicht. Die schauen nur, schriftlich vom Kommandant errechnet, „kontrollierend“, also durch „weiträumige Absperrung“ zu. Der Mann weis nicht mal, das Batterien nicht fliegen dürfen. Und schwupps, promt las ich die mich schmunzelnd lasssende Antwort einer Dame zu seiner Meinung dazu –

    „Glauben Sie nicht auch, dass bei der Größe dieses Flugteils es effektiver wäre, wenn bei einem Waldbrand der örtliche Trinkerverein zum Gemeinschaftspinkeln ausrücken würde?“

    Die Dame hat den Nagel voll getroffen! Ausrechnen und Ergebnis in einem Wisch! Hier auf der Vernunftkraft-Odenwald Website wurde ein Foto veröffentlicht, das einen Hubschrauber beim Brutstören über Wald zeigt. Bei einem Brand würde auch der, sofern er wie zu erkennen ist über diesen in 50 m Höhe fliegen kann, sicherlich mit den Rotoren den Funkenflug verstärken. Wasser von oben wäre ein Zusatzhindernis, da der Löschteich in der Waldnachbarschaft per Gesetz wegen schlechter Erdequalität trocken gelegt ist. Einem Flugtaxi mit 5 Wasserköpfen an Bord würde die Batterie schmelzen bei 50 m Höhe. Dies würde ich nach Ausrechnen des Gewichts von 1 Kubikmeter Luft als einfaches Zahlergebnis bestätigt sehen.

    Also was soll das hühhott Zahlenverdrehen? Diskutieren wir so lang über eine sinnbefreite Energiewende bis der letzte Baum durch ein Betonwindrad mit Kunststoffflügel ersetzt ist, oder fangen wir jetzt sofort an, zumindest schon einmal die im Wald stehenden „Umweltventilatoren“ (KIwort), durch die von der Subvention angetriebenen Windindustrie auf deren ureigenste Kosten entsorgen zu lassen, bevor wir keinen Naturpark Odenwald oder sonstiges Grünland mehr haben.
    Und das als Abschlußarbeit zum Thema CO2-Gebete am Politiker-Demo-Sonntag-vor-EU-Wahl-2019 nach Freitags-für-€Mathelooooser – Wer will schon in einer Steckdose wohnen und auf einer Batterie schlafen ist da meine Frage an die „KI´ler“. Die Billionen €s? Ergebnis beim Blick heute nach Unter- und Ober-Ostern im windschwachen Odenwald ist gleich…
    Heinz-Gerd Arnold Otzberg

  2. Kernfusionskraftwerk – gibt es noch lange nicht
    Dual Fluid Reaktor – gibt es noch lange nicht
    CO2-freie Kohlenutzung – in sich völliger Quatsch, bei Kohlenstoffoxidierung entsteht immer CO2

    Überschlagen wir mal.
    Jeder EPR mit 1,1 GW wird pro Jahr für ca. 1,2 Mrd € (12 ct/kwh) Strom erzeugen. Das sind dann in 30 Jahren 36 Mrd € pro AKW. Nehmen wir an, wir bräuchten 75 AKW in Deutschland, so würden wir ohne Entsorgungskosten und Abbau schon 2,7 Bill. in Jahren bezahlen müssen. Dazu kommen dann noch 30 J * 30 Mrd € = 0,9 Bill. € an Öl für den Verkehrssektor, zusammen also 3,6 Bill. € bei gleichbleibenden Verbräuchen. Was ist mit diesen Kosten? Das Geld ist wahrscheinlich problemlos vorhanden, aber wo liegt der Unterschied zu den Kosten der Energiewende?

    1. Hallo Herr Schwalbe,
      Speicher: gibt es noch lange nicht
      Intelligente Netze: gibt es noch lange nicht
      Energiewende: Gibt es überhaupt nicht, bei 30.000 Windindustrieanlagen in Deutschland beträgt deren Anteil am Primärenergieverbrauch 2,8% pro Jahr (2017). Hier der Link zum Bericht des BMWI: https://www.bmwi.de/Redaktion/DE/Downloads/Energiedaten/energiedaten-gesamt-pdf-grafiken.pdf?__blob=publicationFile&v=38

      Ein Rückgang des CO2-Ausstoßes ist, wie alle Institute (Wirtschaftsweise, Bundesrechnungshof, Expertenkommission Forschung uns Innovation) seit 2012 festgestellt haben und weiter feststellen, nicht vorhanden.
      Wieviele Windindustrieanlagen wollen Sie in unserem Land? 150.000? Dann haben Sie alle 1,5 km eine Anlage stehen.
      Ich empfehle folgende Lektüre: https://eifelon.de/region/zahlen-bitte-eine-faktenbasierte-analyse-der-energiewende.html#q=emailzeitung&v=eo221
      Der Bundesrechnungshof stellt zudem in seinem Sonderbericht 2018 zur Energiewende in der Zusammenfassung fest:
      In den letzten fünf Jahren wurden für die Energiewende mindestens 160 Mrd. Euro aufgewendet. Steigen die Kosten der Energiewende weiter und werden ihre Ziele weiterhin verfehlt, besteht das Risiko des Vertrauensverlustes in die Fähigkeit von Regierungshandeln. Aus Sicht des Bundesrechnungshofes sind entscheidende Verbesserungen bei der Koordination und Steuerung der Energiewende unumgänglich. Anderenfalls könnte in der deutschen und der internationalen Öffentlichkeit der Eindruck entstehen, Deutschland sei nicht imstande, die gesamtgesellschaftlich und langfristig angelegte Energiewende erfolgreich zu gestalten und umzusetzen.

      Hier bei Interesse der Link: https://www.bundesrechnungshof.de/de/veroeffentlichungen/sonderberichte/energiewende

      Wieviel Milliarden sollen für diese „Energiewende“ Ihrer Meinung nach noch ausgegeben werden? In 10 Jahren nochmal 320 Milliarden?
      Dann dürfen Sie es sich in einer Republik mit völlig verotteter Infrastruktur, kaputten Schulen und Krankenhäusern,
      maximal verteurten Reisen, Autofahrten, Hausheizungen u.s.w. (CO2-Steuer) gemütlich machen und Fahrrad fahren! Es sei denn, Sie wachen vorher auf.

      Mit freundlichen Grüßen
      Peter Geisinger

      1. Herrn Peter Geisingers Kommentar beschreibt aus meiner Sicht die Situation absolut zutreffend. Grüße allerseits!

      2. Haben Sie meine Rechnung verstanden?
        Woher kommen denn die ca. 3 Bill €? Wenn wir die haben, sehe ich überhaupt kein finanzielles Problem.
        Außerdem gibt es Speicher und intelligente Netze können sofort aufgebaut werden, also keine Märchen hier verbreiten. Leider werden Sie nicht mehr erleben können wie sich die Lebensbedingungen auf der Erde dramatisch verschlechtern werden.

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