Windkraft ohne großen Effekt

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Windkraft ohne großen Effekt

Beim Klimaschutzgesetz müssen realistische Optionen und redliche Argumente diskutiert werden, meint unser Gast-Autor.

Der Volkswirt Dr. Nikolai Ziegler ist Vorsitzender der Bundesinitiative VERNUNFTKRAFT. Foto: Lejia Melanie Gideon

Von Dr. Nikolai Ziegler, 28. Mai 2021

Das Bundesverfassungsgericht hatte dem Gesetzgeber eineinhalb Jahre Zeit gegeben, beanstandete Mängel des Klimaschutzgesetzes zu heilen. Dennoch beeilte sich die Regierung, einschneidende Maßnahmen zu fixieren. Auf parlamentarische Debatten und neutrale wissenschaftliche Beratung wurde verzichtet. Tragisch. Denn gerade weil die Maßnahmen Wirtschaft und Gesellschaft auf Jahrzehnte verändern, müssen realistische Optionen und redliche Argumente diskutiert werden.

Energiepolitik auf unplausiblen Annahmen

Wenn Minister zu Gunsten von noch mehr Windkraftanlagen das Bundesnaturschutzgesetz aushöhlen wollen und sich eine Parteivorsitzende für dichteres Heranrücken dieser Anlagen zu Wohnungen ausspricht, so bedient dies einschlägige Industrieinteressen – und belegt Unverständnis technischer und physikalischer Zusammenhänge.

Erst Ende März befand der Bundesrechnungshof, dass diese Energiepolitik auf unplausiblen Annahmen beruht und ernüchternde Ergebnisse bringt. Der Windkraftausbau ist für den Klimawandel ohne messbaren Effekt. Messbar sind die monetären, technischen und ökologischen Effekte: 2020 mussten die Bürger Vergütungen in Höhe von 33,6 Milliarden Euro bezahlen. Für Strom, der nur ca. 9 Milliarden Euro Wert war. Allein für Strom, der gar nicht produziert wurde, wurden 1,34 Milliarden Euro fällig – Verschwendung, die sich in immer höheren Strompreisen niederschlägt. Der Aufwand für das Engpassmanagement steigt stetig. Zu Jahresbeginn konnte ein Blackout nur knapp vermieden werden.

Schutzfunktionen des Waldes dringend erhalten

Um Platz für Windkraftanlagen zu schaffen, werden Wälder und Naturräume zu Industriegebieten. Dabei müssen die Schutzfunktionen des Waldes (Kohlenstoffsenke, Wärmeregulator und Wasserspeicher) dringend erhalten werden – gerade wegen des Klimawandels. Je wichtiger man den Klimaschutz nimmt, desto eher muss man sich darauf besinnen, was unser Land zur Bewältigung der globalen Aufgaben wirklich beitragen kann.

Richtig wäre, massiv in die technologieoffene Forschung zu investieren. Ansonsten sollte der Wettbewerb stärker zur Geltung kommen. So würden die effizientesten Lösungen gefunden. Größeres Augenmerk verdienen Pflege und Entwicklung der Wälder. Nach Berechnung der ETH Zürich liegt in weltweiter Aufforstung riesiges Potenzial. Klimapopulismus dagegen schadet heutigen und künftigen Generationen.

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