Weinheim: BI Gegenwind erneuert Kritik an Stadt

https://www.rnz.de/nachrichten/bergstrasse_artikel,-windenergie-in-weinheim-buergerinitiative-gegenwind-erneuerte-kritik-an-stadt-und-sckerl-_arid,392938.html

Windenergie in Weinheim

Bürgerinitiative „Gegenwind“ erneuerte Kritik an Stadt und Sckerl

Fünftes Gegenwind-Forum – Moratorium bei Flächenplanung gefordert

von Philipp Weber, 14. Oktober 2018

Weinheim. Der Saal war voll beim fünften Forum „Gegenwind“, die Stimmung kämpferisch: Nach dem Scheitern des Weinheimer Teilflächennutzungsplans Windenergie hat die Bürgerinitiative (BI) Gegenwind am Donnerstag im Alten Rathaus ein Moratorium für die lokale Flächenplanung zum Thema gefordert – und ihre Kritik am Land, am Grünen-Landtagsabgeordneten Uli Sckerl und an der Stadt erneuert.

Ehe die Aktiven auf die Lage vor Ort zu sprechen kamen, referierte Joachim Schneider über das Thema „Die deutsche Energiewende – Irrweg staatlicher Planwirtschaft?“. In seinem Fazit schloss er sich Kay Scheller an, dem Präsidenten des Bundesrechnungshofs. Dieser hatte der Bundesregierung vorgeworfen, bei der Energiewende zu versagen. Angesichts enormer Kosten und einer Vielzahl an Fördermechanismen bleibe der Beitrag zum Klimaschutz dürftig.

Auch bei der Frage, worin die Alternative besteht, teilte Referent Schneider die Meinung der Rechnungsprüfer: Er forderte eine Bepreisung von Kohlendioxid. Einfacher ausgedrückt: Wer Treibhausgas in die Luft bläst, muss zahlen – oder diese einsparen beziehungsweise auf andere Technologien umsteigen. Ihm gehe es nicht darum, Windkraft zu verteufeln, so Schneider. Die Probleme aber seien offensichtlich: Weil die Windräder den Strom nicht unbedingt erzeugen, wenn er benötigt wird, braucht es Speicher. „Bisher ist keine Speicher-Technologie so weit, dass sie so große Energiemengen halten kann“, sagte er.

Auch die Netzstruktur in Deutschland sei noch lange nicht darauf ausgerichtet, große Strommengen vom Norden in den Süden zu schaffen: „Es gibt zwar überregionale Trassen, aber diese dienten bislang dazu, einander zu helfen, bei Engpässen.“ Schneiders Mängelliste ließe sich fortsetzen. Sein Fazit aber war klar: Eine große Solar- und Windkraftlobby, planwirtschaftliche Vorstellungen und der Glaube an klimapolitischen Ablasshandel verhinderten eine rationale Auseinandersetzung…

 

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.