Klimaschutz-Städte: Drei Kleidungsstücke pro Jahr

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Von Martina Binning, 20 März 2024

Einen Umzug nach Berlin oder Heidelberg sollte man sich gut überlegen. Denn dort könnten in Zukunft alltägliche Reglementierungen auf Verbraucher zukommen.

Was haben Heidelberg und Ho Chi Minh City gemeinsam? Richtig: Sie fangen mit dem Buchstaben H an. Doch das ist längst nicht alles. Sie gehören nämlich beide auch zu den C40-Städten. Wie außer ihnen beispielsweise noch Wuhan, Addis Abeba, Dakar, Kuala Lumpur, Bogotá, Los Angeles, Washington, New York, Mumbai, Karachi, Dhaka, London und Berlin. Zusammen bilden sie ein Städte-Netzwerk zum Klimaschutz.

Der C40-Webseite ist zu entnehmen, dass sich mittlerweile fast 100 „führende Städte der Welt“ diesem globalen Netzwerk angeschlossen haben, um „gemeinsam gegen die Klimakrise vorzugehen“. Dabei verpflichten sich die Bürgermeister der C40-Städte dazu, „einen integrativen, wissenschaftlich fundierten und kollaborativen Ansatz zu verfolgen, um ihren gerechten Anteil an den Emissionen bis 2030 zu halbieren, der Welt dabei zu helfen, die globale Erwärmung auf 1,5 Grad zu begrenzen und gesunde, gerechte und widerstandsfähige Gemeinschaften aufzubauen“. 

Jordan B. Peterson setzte sich kürzlich bereits in einem Interview mit dem C40-Netzwerk kritisch auseinander (wir berichteten). Hier soll nun noch auf konkrete Dokumente eingegangen werden – vor allem in Hinblick auf die beiden deutschen Netzwerkmitglieder: Heidelberg und Berlin. Denn die Pläne, die die führenden Bürgermeister der Welt vertreten, haben es durchaus in sich. Es geht darin nicht nur um die Abschaffung von Privatautos, sondern auch um etwa Ernährung, Konsum und Reisefreiheit. So soll jeder Bewohner einer C40-Stadt beispielsweise nur drei Kleidungsstücke pro Jahr kaufen und nur alle drei Jahre einen Kurzstreckenflug buchen dürfen. Ob die C40-Ideologie bei den Einwohnern Heidelbergs und Berlins schon in ihrer ganzen Tragweite angekommen ist?

Es geht um ökonomische Interessen

Ein kurzer Rückblick: Das Netzwerk wurde 2005 auf Initiative des damaligen Bürgermeisters von London, Ken Livingstone, mit zunächst 20 Städten (C20) gegründet. 2006 kamen weitere 20 Städte dazu, sodass C20 in C40 umbenannt wurde. Dabei zählte  Berlin zu den Gründungsmitgliedern. Seitdem treffen sich die C40-Stadtoberhäupter alle drei Jahre, zuletzt vom 19. bis 21. Oktober 2022 in Buenos Aires. Zur Begründung der Notwendigkeit dieser Initiative – die ja faktisch zu weiterem Verkehrsaufkommen beiträgt – wird angeführt, dass Großstädte für 70 Prozent der weltweit ausgestoßenen Treibhausgase verantwortlich seien und daher gehandelt werden müsse.

Die C40-Projekte werden zu einem großen Teil durch die 2016 gegründete C40 Cities Finance Facility (CFF) unterstützt, die von Großbritannien, Frankreich und Deutschland finanziert wird –  u.a. aus Mitteln des  Bundesministeriums für wirtschaftliche Entwicklung und Zusammenarbeit (BMZ)…

 

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