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Ökolügen und andere bittere Wahrheiten
Windkraft, E-Autos, Grünfonds
von Dietmar Student, 9. Dezember 2017
Nirgends wird so viel geschummelt und getrickst wie im grünen Sektor. Eine Geschichte über Ökolügen und bittere Wahrheiten.
Die folgende Geschichte stammt aus der Ausgabe 11/2017 des manager magazins, die Ende Oktober erschien. Wir veröffentlichen Sie hier als Kostprobe unseres Journalismus‘ „Wirtschaft aus erster Hand“. Damit Sie künftig früher bestmöglich informiert sind, empfehlen wir ein Heft-Abo.
Die Idylle scheint perfekt. Die Gemarkung Welmbüttel, in der schleswig-holsteinischen Geest gelegen, wirbt mit einem imposanten Findling aus der Eiszeit als Topsehenswürdigkeit. Ansonsten: viel Wasser, viel Wald und noch mehr Beschaulichkeit. Andererseits kann man sich des Eindrucks nicht erwehren, dass die lokale Eiszeit immer noch nicht ganz überstanden ist, jedenfalls, was das zwischenmenschliche Klima angeht.
Die rund 25 Windmühlen, die in der Gegend aufgestellt werden sollen, spalten das 400-Seelen-Dorf. Ortsoffizielle und Landbesitzer (oft in Personalunion) sind dafür; ein starkes Bürgerbündnis wendet sich dagegen. „Wir stehen mit der Forke im Anschlag“, sagt Eike Ziehe; die Diplomingenieurin führt die Anti-Windkraft-Bewegung an.
Im sturmumtosten Dithmarschen, wo mehr als 800 Windräder stehen und gefühlt aus jedem Kohlkopf ein Rotor wächst, lässt sich gut beobachten, was Windkraft heutzutage bedeutet. Alles öko, alles sauber, alles von Gutmenschen getriggert? Von wegen! Es geht vor allem um gute Geschäfte, da müssen Fauna (tote Vögel), Flora (gerodete Wälder) und ethische Motive im Zweifel hintanstehen…