Die Heuchelei von Hambach – Widersprüche der Klimapolitik

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Die Heuchelei von Hambach – über die Widersprüche in der Klimapolitik

Um die Widersprüche und schmutzigen Geheimnisse der Energiewende zu überdecken, stürzen sich Grüne und Umweltaktivisten immer wieder in symbolische Schlachten – wie jetzt im Hambacher Forst.

Von: Horst von Buttlar, Chefredakteur Capital, 9. Oktober 2018

Vor einigen Jahren saß ich auf einer Gemeindeversammlung, bei der es auch um die Aufstellung von Windrädern in einem Waldstück ging. Es gab zwei Tagesordnungspunkte, beim ersten ging es um ein paar Wiesen, die die Bauern des Ortes nicht mähen durften, weil dort eine bestimmte Blume wuchs, auf der sich eine spezielle Schmetterlingsart gerne niederlässt. Dieser Schmetterling wurde in der Gegend zwar noch nie gesichtet, aber trotzdem durften die Bauern nicht mähen. Die waren deshalb sauer, aber der Umweltfritze aus dem Amt sagte, das Verbot bleibt, und schließlich hat er das Sagen. Klassischer Naturschutz in Deutschland, kennen wir alle.

Beim zweiten Tagesordnungspunkt ging es um die Aufstellung von Windrädern ein paar Kilometer weiter, in einem Wald. Ein Windenergiefritze hatte bunte Folien dabei und erläutere die Maßnahmen, die vorübergehende Asphaltierung von Waldwegen, die Rodung der Baustelle, auch in den Kurven wegen des großen Schwenkradius der Laster, die Plombierung der Waldfläche mit 1000 Kubikmeter Beton, Schattenwurf, Lautstärke, Einebnung von Kreisverkehren. Ach ja, und die Wild- und Greifvögel, da hatte der Windfritze auch eine Folie dabei, mit einem Rotmilan auf einem Foto und einem traurigen Eisbär auf einer Scholle auf einem anderen. „Wir müssen uns für einen von beiden entscheiden“, sagte er eindringlich. „Entweder wir retten den Vogel – oder den Planeten.“…

Wollten wir nur unsere CO2-Emissionen senken (die im übrigen auch steigen, Daten dazu finden Sie hier), müssten wir die Atommeiler eigentlich länger laufen lassen – während wir planmäßig die Erneuerbaren hochfahren. Die Mehrheit der Deutschen will aber auch keine Kernenergie, also schalten wir die Meiler ab, fahren die Erneuerbaren hoch, aber da wir als Industrieland eine Grundlast in der Energieversorgung benötigen, brauchen wir leider auch die Kohle. Und da leider besonders die schmutzige Braunkohle – weil wir dummerweise unsere Einspeisegesetze auch noch so konstruiert haben, dass sich Gaskraftwerke nicht mehr rentabel betreiben lassen. Und da die meisten auch keine Stromtrassen wollen, holen wir uns zur Not Atomstrom aus dem Ausland. Alles etwas verkorkst. Energiewende mit der Brechstange…

2 Gedanken zu „Die Heuchelei von Hambach – Widersprüche der Klimapolitik“

  1. Zauberlehrlinge der Energiewende und andere „Gut- und Bessermenschen“ sollten endlich zurück an ihren Platz: in die Schule – Mathe und Physik lernen. Ob damit allein schon eine geringfügige Menge an Urteilsvermögen einkehrt, wage ich allerdings zu bezweifeln. Ideologien und Glaubenssätze zu hinterfragen, erst Recht bei sich selbst, gelingt nur den Wenigsten. Und wenn die sog. Energiewende scheitert, dann sagen diese Unverbesserlichen: es waren eben noch nicht genug Erneuerbare. Als in der Medizin noch der Aderlass praktiziert wurde und das arme Opfer (Patient) nach dem 20. Aderlass endlich in Ruhe gelassen wurde, weil er an Blutleere gestorben war, da sagten die Ärzte auch: wir haben ihn noch nicht genügend zur Ader gelassen. Jede Zeit und jede Sparte hat offenbar ihre eigenen Irrtümer. Letztlich wird die Zeit entscheiden, ob wir in Licht und Wohlstand leben oder mit Blackouts und im Chaos.
    German Angst 2018: die AfD (18 % Wählerstimmen) schürt, bündelt und verwaltet die Angst vor Überfremdung, die Grünen(15 %) die Angst vor dem Klimawandel. Macht zusammen 33% populistische Wähler.
    Wir brauchen dringend eine neue Aufklärung anstatt mittelalterlichen Aberglaubens und Selbstgeißelungen (die CO2-Sünde).

  2. Die „Grünen“ verstehen es seit Jahrzehnten, immer wieder neue Angst-Hysterien zu verbreiten. Erinnern Sie sich? – Baumsterben- ein Wort, das Zugang in viele Sprachen gefunden hat. – Im Schwarzwald sollte heute keine Nadel mehr an einem Baum sein! Dann – „Es gibt keine Maikäfer mehr!“ Mit der Folge einer Maikäferplage im Folgejahr! Oder – Ozonloch! Die Australier sollten längst allesamt vom Hautkrebs dahingerafft sein. Fazit; Die grünen „Experten“ schießen stets wie Pilze aus dem Boden. In Punkto Natur wissen die „Grünen“ einfach alles. Zwar alles nicht so ganz genau – aber auf jeden Fall alles besser!

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