Windanlagen: Geldmaschine für Investoren, Milliardengrab für Stromkunden

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Windanlagen: Geldmaschine für Investoren, Milliardengrab für Stromkunden

Eifel: Um den Ein-Kilometer-Mindestabstand von Windrädern zu Wohnsiedlungen wird derzeit heftig diskutiert. Eine aktuelle finnische Studie der Vereinigung Umweltgesundheit (SYTe), hat ergeben, dass von Windrädern ausgehender Infraschall Anwohner selbst im Umkreis von mehr als 15 Kilometern gesundheitlich gefährden kann. Auch die Frage, ob es überhaupt Sinn macht, auf Teufel komm raus allerorts Windräder aufzustellen, wird selbstverständlich nicht gestellt. Konkret: Bläst am geplanten Standort überhaupt genug Wind oder geht es nur darum, mit dem Aufstellen von weiteren Windrädern noch mehr Kohle zu verdienen oder sich politisch noch nicht zu blamieren? Schließlich will man bei gleichbleibendem Wohlstand das Weltklima retten. Und in zwei Jahren sitzt sowieso ein anderer auf dem Regierungssessel, darf entweder die Scherben aufkehren oder das Porzellan weiter zerdeppern.

Wir können uns einmal in die Zukunft beamen, konkret in das Jahr 2035. Dann fließt aus unseren Leitungen ununterbrochen reiner grüner ökologischer Strom, schließlich werden unsere Gehirne fast täglich mit derartigen Aussagen berieselt. Die Basis unseres bisherigen Nachkriegswohlstands, die deutschen Atom- und Kohlekraftwerke, sind dann Schnee von gestern. Unser Datensammler Rolf Schuster hat sich erlaubt, auf der Grundlage der Wind- und Solarstromdaten von diesem Oktober den Oktober 2035 zu simulieren und zwar mit doppelt so viel Wind- und Solaranlagen wie heute (dunkelblau 2x Wind bzw. gelb 2x Wind und Solar, Energie, die sollen dann laut Prognose tatsächlich bereitstehen).

Das Ergebnis: Auf dem Papier super. Die installierte Nennleistung von Wind- und Solaranlagen übersteigt mit 200.000 MW weit den deutschen Strom-Verbrauch. In Wirklichkeit: Zu keinem einzigen Zeitpunkt würden Wind- und Solaranlagen im Oktober 2035 genau den Strom liefern, den wir auch tatsächlich benötigen werden. An vereinzelten Tagen hätten wir einen Überschuss. Abschaltungen und ins Ausland verramschter Strom würden uns hoffentlich vor einem Zusammenbruch des Stromnetzes bewahren. An den anderen Tagen hätten wir statt einer sprudelnden eine versiegte oder nur tröpfelnde Quelle, sprich zu wenig Strom. Unseren Verbrauch würden wir nicht decken können. Wer so banale Dinge wie den Staubsauger anstellen oder das Mittagessen kochen wollte, er könnte es nicht. Auch Pumpen für Wasserwerke oder medzinische Geräte im Krankenhaus würden nicht laufen. Das Netz wäre zusammengebrochen, eingeknickt wie ein Gartenschlauch mit zu geringem Wasserdruck, weil nicht genug Stromteilchen durch die Leitungen fließen würden, um sie stabil zu halten. Ob die vielen Batterien der E-Autos der rettende Helfer sein werden? Werden wir uns entscheiden müssen, sie zur Autofahrt Richtung Arbeitsplatz  oder als eine Art Notstromaggregat für unsere Tiefkühltruhe einzusetzen?

Nach diesem Ausflug in die Zukunft zurück in die Gegenwart. Auch im Oktober 2019 erreichen die Windräder und Solaranlagen durchschnittlich nur magere 18 Prozent der installierten Nennleistung, für die sie ausgelegt sind.

Interessant ist der Einspeisevergleich von Solarenergie im Sommermonat Juli und im Herbstmonat Oktober, wie die folgenden Grafiken zeigen: Die Sonne steht im Herbst niedriger und kürzer am Himmel, damit sind die Tagesspitzen niedriger und der tägliche Zeitraum der Energieerzeugung kürzer. Im Juli erreichen die Photovoltaikanlagen in Deutschland durchschnittlich 16 Prozent ihrer Nennleistung. Im sonnenärmeren Oktober sind es noch nicht einmal sieben Prozent.

Hat man das große Ganze im Blick und schaut, welche Energiequelle welchen Anteil am Primärenergieverbrauch in Deutschland hat, belegen die aktuell vom Bundesministerium für Energie und Wirtschaft veröffentlichten Zahlen, dass der Anteil von Windrädern (drei Prozent) und Solaranlagen (1,3 Prozent) am Primärenergieverbrauch verschwindend gering ist. Sie sollen aber das neue Fundament unserer Energieversorgung sein, der Garant für modernes Heizen, modernes Autofahren und alles andere, für das wir Strom aus der Steckdose benötigen (Sektorkopplung). Dazu stehen dann überall im Land Windräder, die, wie wir es in der Anfangsgrafik gesehen haben, ihre Aufgabe nicht erfüllen.

 

Trotz ihres geringen Anteils am Primärenergieverbrauch verursachen die beiden Posten Solar- und Windstrom hohe Kosten für die Volkswirtschaft. Nach den Zahlen unseres Datensammlers Rolf Schuster beläuft sich der volkswirtschaftliche Schaden auf minus 1,4 Milliarden Euro für Oktober 2019. Im September waren es 1,54 Milliarden Euro, im August 1,68 Milliarden Euro, im Juli – Start dieser Monatskolumne – 1,8 Milliarden Euro. Das ist in dem kurzen Zeitraum von vier Monaten schon ein Verlust von 6,42 Milliarden Euro. Dieses Geld haben die Stromkunden in Deutschland mit der EEG-Umlage zuviel für den Strom an die Betreiber von Wind- und Solaranlagen bezahlt. Die Betreiber haben mehr Geld für den erzeugten Windrad- und Solarstrom erhalten, als er in Wirklichkeit an der Strombörse wert war. Kein Scherz: Hermann Albers, Präsident des Bundesverbands Windenergie, bezeichnet den Ausbau der Erneuerbaren noch immer als „wichtigstes Projekt unserer Volkswirtschaft“. De facto ist das Planwirtschaft.

Der Strom aus Wind und Sonne ist auch heute 20 Jahre nach dem Start des EEG nicht wettbewerbsfähig, genießt aber gleichzeitig gesetzlich festgelegten Vorrang in das deutsche Stromnetz vor anderen Energieformen (Kohle-, Atom- und Gaskraftwerke), die um in der Bildsprache zu bleiben wie Sklaven einspringen müssen, um die Netzstabilität (konstante Versorgung mit 230 Volt und 50 Hertz) zu garantieren. Für diesen geringen Energieanteil von Wind- und Sonnenenergie wird nicht nur unverhältnismäßig viel Geld volkswirtschaftlich vernichtet. Auch andere Ressourcen werden verschwendet wie Personal für eine Forschung, die die Grenzen der Physik auszuhebeln versucht, und zur Schadensbegrenzung. Der Job eines Netzbetreibers ist heute alles andere als entspannt. Engpassmanagement heißt das Verschleierungswort und meint das Netzstabilhalten bei ungeplant zuviel oder zu wenig Strom. Bei Unterdeckung schalten die Netzbetreiber die bisher noch existierenden konventionellen Kraftwerke zu, importieren Strom und wenn auch das nicht genügt, werden große Lasten wie Aluminiumwerke (zwangs-) abgeschaltet. Reicht das alles nicht, schaltet sich das Netz selbst ab. Die Lichter gehen aus: Blackout.

Ist wetterbedingt zuviel Strom vorhanden, wird versucht, ihn zu exportieren. Konventionelle Kraftwerke müssen ihre Leistung herunterfahren. Die Kosten für diese Art von Netzeingriffen haben sich in diesem Jahr bis September schon auf 773 Millionen Euro angehäuft, wie die folgende Grafik zeigt. (Darin nicht enthalten sind zusätzliche Kosten für den sogenannten Geisterstrom, von Windrädern produzierter Strom, der nicht ins Netz eingespeist wurde, aber trotzdem von den Stromkunden an die Betreiber bezahlt werden muss: 2018 waren es 228 Millionen Euro, im ersten Jahresviertel 2019 bereits 364 Millionen Euro.)

Wer in der folgenden Grafik für Deutschland und unsere Nachbarländer die Stromimporte und Exporte verfolgt, darf an dem Märchen zweifeln, Deutschlands Stromversorgung werde atomstromfrei. Zu erkennen ist auch, dass ein relativ hoher Anteil an Wind- und Solarstrom ins Ausland exportiert wird. Oft sind daran Negativpreise an der Strombörse gekoppelt, es ist dann einfach zuviel Strom auf dem Markt, wenn der Wind stark weht und die Sonne stark scheint. Gespeichert werden kann der Strom nicht. Auch in die CDU ist das Problem vorgedrungen (Mittelstandsmagazin). Die Schlussfolgerung, eine Nord-Südtrasse sei die Lösung, ist allerdings ein Trugschluss. Wenn der Wind im Norden nicht bläst, tut er es im Süden meist auch nicht und umgekehrt. Außerdem bräuchte man bei diesem „Konzept auf Vorrat“ jeweils die doppelte Anzahl an Windrädern, um das jeweilige Gebiet und den Partner im Süden bzw. Norden mitversorgen zu können.

Auf der folgenden Grafik ist gut zu erkennen, dass es auch auf der Nordsee Windflauten gibt. Bläst hier kein Wind, dann gilt das für die gesamte Nordsee mitsamt der Offshore-Windräder der Anrainerstaaten.

Subventionierte Wind- und Solaranlagen sind bis heute nicht wettbewerbsfähig, sonst könnte die EEG-Umlage abgeschafft werden. Sie zerstören ein bis vor der Energiewende zuverlässiges und bezahlbares Energiesystem. Die Preise steigen weiter. Aktuell hat die STAWAG angekündigt, im Februar 2020 ihre Strompreise wegen staatlicher Abgaben und Umlagen anzuheben. Auch ein weitere Ausbau von Wind- und Solaranlagen wird keine Versorgungssicherheit leisten, die Stromkosten aber werden weiter steigen. Aussagen, die Dunkelflaute sei kein Problem, es müssten nur mehr Windräder und Solaranlagen her, sind laut Rolf Schuster nicht haltbar. Wenn Deutschland seine Atom- und Kohlekraftwerke abschaltet, entsteht eine riesige Lücke im Strombedarf bei Dunkelflaute. Sie kann nur mit dem sehr schnellen Zubau von Gaskraftwerken abgemildert werden. Speicher wird es in der benötigten Größenordnung nicht geben: Sie sind zu teuer. Für Pumpspeicherwerke fehlen uns zudem die Fläche und die notwendige Topografie (Berge). Und was geschieht, wenn größere unabhängige Studien die Ergebnisse von existierenden wie der finnischen Studie bestätigen, dass Windräder Menschen krank machen können? Liegen 2035 neben den Atom- und Kohlekraftwerken dann auch die Windanlagen still? Die Bürgerrechte will die Bundesregierung schon jetzt einschränken wie Klagen gegen immissionsschutzrechtliche Genehmigungen von Windenergieanlagen an Land, die Rechte der Windradindustrie stärkt sie weiter, indem sie Genehmigungshemmnisse bei der Windenergie an Land abbaut.

„Jeder besitzt eine Windmühle und glaubt sogar noch, er tue etwas für die Umwelt, vergisst aber die hohen Subventionen“, sagte 2003 die damalige Oppositionsführerin Angela Merkel. Ob die Kanzlerin manchmal nachts aufwacht und sich an diesen Satz erinnert?

Weitere Daten der Oktoberauswertung zur Energiewende von Rolf Schuster finden Sie hier: Energiewende_Datensatz Oktober 2019_Rolf Schuster

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