https://www.achgut.com/artikel/spanien_blackout_von_der_statik_eines_kartenhauses
Von Klaus-Dieter Humpich, 27. Mai 2025
Das spanische Stromnetz ist längst nur noch so stabil wie ein Kartenhaus. Und dafür, wie schnell dieses Kartenhaus zusammenfallen kann, war der letzte Blackout ein warnendes Beispiel.
Inzwischen gibt es etliche Theorien, warum es zu einem Stromausfall in Spanien kam – je nach Befürworter oder Kritiker von wetterabhängigen Energien. Eigentlich ist es ziemlich egal, welche Karte bei einem Kartenhaus zuerst gezogen wird. Entscheidend ist die absehbare Stabilität. Je wackeliger der Turm ist, um so wahrscheinlicher ist der Zusammenbruch.
Aus dem spanischen Stromnetz ist längst ein Kartenhaus geworden. Eine gute Abschätzung bietet das Verhältnis zwischen installierter Leistung und jährlicher Stromproduktion. Nach den Angaben des spanischen Übertragungsnetzbetreibers Red Eléctrica machten die „erneuerbaren“ Energien 66 Prozent der installierten Leistung (gesamtes Netz in Spanien 128.987 MWel Netto in 2024) aus, aber nur 42 Prozent der Produktion (Spanien gesamt 262.246 GWh in 2024). Es lohnt sich, die Tabelle im Originalartikel etwas näher zu betrachten.
Inzwischen ist mehr als die Hälfte der installierten Leistung im spanischen Netz wetterabhängig (Wind und Sonne). Hinzu kommt noch die jahreszeitlich schwankende Wasserkraft. Damit ergibt sich ein neues Phänomen, die sogenannte „Hellbrise“. Hat es sich inzwischen rumgesprochen, dass es nachts dunkel ist und damit die Solarenergie stets Null ist, dringt nur langsam der Zusammenhang zwischen Ausbau der Photovoltaik und Störung der Netze ins Bewusstsein…