Ein Windrad nahe des Römerbads?
Die „ENTEGA Regenerativ GmbH möchte im Wald von Würzberg einen Windpark mit fünf Rotoren verwirklichen, die entsprechende Ausschreibung ist kürzlich beendet worden.
Foto: Manfred Giebenhain
Von Manfred GiebenhainWÜRZBERG – Die Entega Regenerativ GmbH (Darmstadt) plant in der Gemarkung von Würzberg nahe der Landesgrenze zu Bayern einen Windpark mit fünf Rotoren. Dies geht aus einer Ausschreibung hervor, die das Tochterunternehmen der Entega AG einen Monat lang in der Hessischen Ausschreibungsdatenbank (HAD) veröffentlicht hat.
Die Ausschreibung endete am 21. August. Darin hieß es unter der Referenznummer 1862/413: „Der Leistungsumfang soll die Lieferung und Montage sowie Inbetriebnahme der Windenergieanlagen mit hoher Nabenhöhe beinhalten. Verbunden mit der Anlagenlieferung soll ein Angebot für einen langjährigen Vollwartungsvertrag mit Verlängerungsoption(en) für Wartung und Instandhaltung der Windenergieanlagen sein.“
Den Angaben zufolge liegt der geplante Windpark innerhalb des Vogelschutzgebiets 6420-450 „Südlicher Odenwald“. Dabei handelt es sich um forstwirtschaftlich genutzte Flächen mit überwiegend Nadelbaumbestand. „Im Rahmen der Errichtung und des Betriebs des geplanten Windparks sind die für dieses Gebiet festgelegten Erhaltungsziele zu berücksichtigen“, schreibt die Auftraggeberin. Sie gibt an, dass eine Natura2000-Verträglichkeitsprüfung in ihrem Auftrag bereits erstellt worden ist.
Eine der Vorgaben lautet, dass „die Ausführungsplanung technisch so zu gestalten ist, dass keine geschützten Lebensraumtypen beeinträchtigt werden“. Ziel sei es, „überhaupt nicht in die Lebensraumtypen einzugreifen“. Von den Anbietern werde daher erwartet, dass sie sich im Vorfeld mit der örtlichen Situation detailliert auseinandersetzen. Welche Tierarten konkret gemeint sind, lässt die Auftraggeberin Entega offen.
Das ausgewählte Areal ist nicht neu, was das Thema Windräder im Odenwaldkreis anbelangt: Der Standort Würzberg zählt zu den favorisierten Flächen, die ein Planungsbüro in den gemeinsamen Flächennutzungsplan der 15 Kommunen des Odenwaldkreises aufgenommen hat. Wie mehrfach berichtet, hat das Darmstädter Regierungspräsidium (RP) die Genehmigung eben dieses Planwerks verweigert, wogegen die Antragsteller wiederum Klage eingereicht haben. Bemerkenswert ist, dass Anlage 3 laut Ausschreibung rund 200 Meter entfernt vom Bodendenkmal „Römerbad“ errichtet werden soll…