Windkraftgegner protestieren
BÜRGERINFORMATION Stadt Michelstadt thematisiert öffentlich Stand der Planungen und eigene Position dazu
MICHELSTADT – Wenn es bei der Windkraftplanung so etwas wie eine Rangfolge unter den Regionen gibt, rangiert in Hessen der Odenwaldkreis an erster Stelle. Nachweislich trifft dies in Südhessen in jedem Fall zu, wie die Betrachtung der Planungen auf einer Veranstaltung am Dienstag ergeben hat. Und innerhalb des Landkreises soll Michelstadt mit sieben Prozent der Gemarkungsfläche den Löwenanteil daran übernehmen.
Noch präziser hingeschaut ist es Vielbrunn, das an alle Standorte angrenzt. Addiert man die angrenzenden Planungsflächen im Landkreis Miltenberg hinzu, war die Rede gar von einer Umzingelung. Glücklich darüber zeigte sich niemand unter den rund 150 Besuchern und auch keiner der Mandatsträger, die im Vorgriff auf die Stadtverordnetenversammlung das Gespräch mit den Bürgern gesucht haben. Und was die Bürgerinitiative „Zukunft Vielbrunn“ von der Sache hält, war bereits am Eingang der Odenwaldhalle auf Plakaten und Transparenten zu lesen. Die Forderungen lauteten „Keine Windindustrie im Odenwald“ oder „Trinkwasser statt Windkraft“.
Emotional aufgeheizte, teils aggressive Stimmung
Drinnen war die Stimmung während der mehr als zweistündigen Veranstaltung lange Zeit nicht weniger emotional aufgeheizt und stellenweise aggressiv. Der Sprecher des Grünen-Kreisverbands, Jonas Schönefeld, wurde für seine Äußerung „Windkraft ist eine wichtige Energieversorgung“ ausgebuht, und jegliche Argumentation aus den Reihen der Gastgeber, das Festhalten am gemeinsamen Flächennutzungsplan der 15 Odenwald-Kommunen sei der richtige Weg, erntete Widerspruch aus den Besucherreihen. „Vielbrunn ist das absolute Bauernopfer“, machte eine Einwohnerin unter Beifall darauf aufmerksam, dass an dieser Stelle der Odenwälder Flächenplan sich nicht von der Regionalplanung unterscheide. Dabei sollte gerade das klare und einheitliche Votum…