Windpark in Schweden
Vorzeigeprojekt der SWM: 72 Millionen in den Wind
24.03.2017, von Felix Müller
Einst galt der Windpark Sidensjö in Schweden als Vorzeigeprojekt der Stadtwerke München. Inzwischen ist er ein Problemfall.
München – Der Stadtwerke-Chef war hochzufrieden. „Der Ausbau der erneuerbaren Energien geht erfolgreich weiter“, erklärte Florian Bieberbach 2015, als der Windpark Sidensjö in Schweden den Regelbetrieb aufnahm. 48 Windkraft-Anlagen würden 400 Millionen Kilowattstunden Ökostrom erzeugen. Das sei der „Jahresverbrauch an Strom von 160 000 Münchner Haushalten“, meldeten die Stadtwerke …
Wirtschaftlich sollte der zwischen den schwedischen Städten Umea und Sundsvall gelegene Windpark natürlich trotzdem sein. Doch jetzt zeigt sich: Er ist zu einem Problemfall für die Stadtwerke und das Rathaus geworden. Zu einem ziemlich großen sogar.
Nach AZ-Informationen hat der Stadtrat den Stadtwerken (SWM) in einer nicht-öffentlichen Sitzung genehmigt, bis 2023 satte 72 Millionen Euro Eigenkapital in den Windpark zu stecken. Und das war offenbar dringend nötig. Über die Anlage, die ein Tochterunternehmen der SWM betreibt, heißt es in der Beschlussvorlage aus dem Wirtschaftsreferat explizit: „Ohne die Finanzierungsmaßnahme wäre die Gesellschaft illiquide.“
Also zahlungsunfähig …