Naturschutz ist „Rückschlag für die Energiewende“

http://www.wiesbadener-kurier.de/politik/hessen/rueckschlag-fuer-energiewende_18459656.htm

Rückschlag für Energiewende

Von Christoph Cuntz, 18. Januar 2018

WINDRÄDER Kaum noch Genehmigungen / Schutzzone für Mopsfledermaus weiter aufgeweicht

WIESBADEN – Schwerer Rückschlag für die Energiewende: In Süd- und Mittelhessen sind im vergangenen Jahr keine Windräder mehr genehmigt worden. In Nordhessen waren es gerade mal 16 Anlagen. Das sagten auf Anfrage dieser Zeitung Sprecher der Regierungspräsidien in Darmstadt, Gießen und Kassel. Der Grund für diesen Rückschlag ist nicht allein das vor einem Jahr geänderte Erneuerbare-Energien-Gesetz, das von neuen Anlagen deutlich mehr Wirtschaftlichkeit fordert. Vielmehr haben etliche Windkraft-Projektierer wegen der immer aufwendigeren und langwierigen Genehmigungsverfahren entnervt aufgegeben. In Südhessen etwa wurden 2017 Anträge für insgesamt 29 Anlagen zurückgezogen, so im Odenwald- und Rheingau-Taunus-Kreis sowie im Main-Kinzig-Kreis. Abgelehnt hat das Regierungspräsidium Darmstadt den Bau und Betrieb von vier Windkraftanlagen im Wetteraukreis aus Gründen des Denkmalschutzes sowie des Artenschutzes.

Artenschutz versus Klimaschutz

Noch nicht entschieden sind in Südhessen Anträge für vier Windkraftanlagen in Beerfelden-Etzean (Odenwaldkreis) und zwei in Schlüchtern. Auch in Gießen warten Anträge für insgesamt 70 Anlagen auf Entscheidung.

Die Genehmigung von Windrädern scheitert häufig am Artenschutz. So war der Schutz des Rotmilans geltend gemacht worden, um den Antrag für Windräder in Wölfersheim (Wetteraukreis) abzulehnen. Argumentiert wird zudem mit der Mopsfledermaus, die auf der Roten Liste der gefährdeten Arten geführt wird. Allerdings werden die Schutzzonen, die für diese Fledermäuse einmal galten, in Hessen zunehmend aufgeweicht. Ursprünglich durfte in einem Radius von 5 000 Metern, der um die Wochenstube einer Mopsfledermaus gezogen wurde, kein Windrad gebaut werden. Diesen Abstand hatte Umweltministerin Priska Hinz (Grüne) schon mit einem Erlass vom 10. Juni 2016 auf nur noch 1 000 Meter reduziert. Jetzt soll auch diese Tabuzone keine Rolle mehr spielen.

Auf Basis aktueller naturschutzfachlicher Erkenntnisse gebe es „keine rechtlich begründbaren pauschalen Schutzradien mehr“, so das Ministerium auf Anfrage dieser Zeitung. Es bedürfe nunmehr „einer Prüfung im Einzelfall“, ob ein Mindestabstand von 400, 800 oder 1 000 Metern zu den Quartierzentren eingehalten werden muss…

Anmerkung des Webseitenbetreibers:

Siehe dazu Frau Göring Eckardt.

„Wir wollen, dass in diesen vier Jahren jede Biene, jeder Vogel und jeder Schmetterling weiß, wir werden uns für sie einsetzen.“ (25. November 2017, Bundesdelegiertenkonferenz)

https://twitter.com/Die_Gruenen/status/934445761181487104

Ein Gedanke zu „Naturschutz ist „Rückschlag für die Energiewende““

  1. Wieder einmal sind Repräsentanten der GRÜNEN die Totengräber des Naturschutzes, wenn es um die Windkraftindustrialisierung auf Kosten von geschützten Wildtieren und deren Lebensräumen geht. Keine Tabuzone für die Mopsfledermaus: Das entlarvt die Fensterreden der GRÜNEN AnführerInnen zum Naturschutz als blanke Lügen.

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