Wald-Michelbach. Eigentlich kommen sie ganz gut miteinander aus, die Windkraftgegner im Odenwald und die Polizei. „Die Bürgerinitiativen sind ja nicht gewaltbereit. Sie haben ein Anliegen, und das ist auch in Ordnung. Da gibt es keine große Aggressivität“, sagt Bernd Hochstädter, Sprecher des Polizeipräsidiums Südhessen in Darmstadt. „Wir haben uns immer im Guten von der Polizei verabschiedet. Wir wollen nichts zerstören. Wir wollen aber auch nichts zerstört wissen“, betont Udo Bergfeld von der Bürgerinitiative (BI) „Gegenwind Siedelsbrunn“. Am Dienstagmittag vergangener Woche war es mit der Harmonie aber vorbei.
Am „Stillfüssel“ bei Wald-Michelbach wurde das Fundament für die erste von fünf Windkraftanlagen gegossen – aus 700 Kubikmeter Beton, die in 90 Transporten an Ort und Stelle gebracht wurden. Die BI wollte gemeinsam mit ihren Mitstreitern von „Gegenwind Ulfenbachtal“ einmal mehr gegen den aus ihrer Sicht rechtswidrig genehmigten Windpark demonstrieren – es war ihr inzwischen 41. öffentlicher Protest. Doch erst ließ sie die Polizei nicht auf der geplanten Route laufen. Dann standen den Windkraftgegnern starke Polizeikräfte gegenüber. Und später, als schon alles vorbei war, wurde ein Demonstrant von Polizisten verletzt. So schildert es Bergfeld, der dabei war und die Demo organisiert hatte. Dass im Vorfeld auch noch der Staatsschutz und die Kripo an seiner Haustür klingelten, war selbst für Bergfeld eine neue Erfahrung….