Kahlberg: Schwarzstörche nachgewiesen!

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Windkraft: Naturschützer weisen geschützte Schwarzstorchpaare rund um den Kahlberg nach

Kreis Bergstrasse , Odenwald, Fürth, Grasellenbach, Beerfelden, Erbach, Hesseneck, Mossautal, Reichelsheim, Rothenberg

Von: Pressedienst BI Kahlberg, 7. September 2017

Der Verein für Naturschutz und Gesundheit südlicher Odenwald e.V. und MUNA e.V. sehen Windräder auf dem Kahlberg als „artenschutzfachliche Katastrophe für den Schwarzstorch“

ODENWALD / MOSSAUTAL. – Im Auftrag des Vereins für Naturschutz und Gesundheit südlicher Odenwald e.V. und in Zusammenarbeit mit MUNA e.V. konnte das Büro für Faunistik und Landschaftsökologie des renommierten Ornithologen Dirk Bernd (Lindenfels) durch eine neue Studie eindrucksvoll belegen, „dass das derzeit in Bau befindliche Windindustrieprojekt am Kahlberg einer artenschutzfachlichen Katastrophe für den Schwarzstorch gleichkommt“.

Die neue Studie enthält valide Raumnutzungsdaten und Verhaltensbeobachtungen zum Schwarzstorch, die auf zwei Revierpaare im Tabu- und Prüfbereich des Kahlbergs schließen lassen und die Funktionsraumbeziehungen zwischen den Revierzentren und Nahrungshabitaten der beiden Paare eindrücklich darstellt, so der ebenfalls als Gutachter arbeitende Geograph Michael Hahl von der Initiative Hoher Odenwald – Verein für Landschaftsschutz und Erhalt der Artenvielfalt e.V. (IHO).

„Somit sind die Verbotstatbestände der Tötung durch eine signifikante Erhöhung des Tötungsrisikos und einhergehend die erhebliche Schädigung der Lokalpopulation bei Planumsetzung der Windindustrieanlagen nach den vorliegenden Studien zweifelsfrei mit höchster Prognosesicherheit gegeben“, sagt Michael Karb von der Bürgerinitiative Kahlberg.

Die Studie bestätigt und konkretisiert demnach die bereits in 2016 dokumentierten Beobachtungen, die mindestens ein Revierpaar im Prüfbereich nachweisen, und auch die in 2017 weiterführenden Beobachtungen. Aktuell könne in 2017 von mindestens zwei Revierpaaren im Prüfbereich zum Kahlberg ausgegangen werden.

Weiterhin könne fachlich valide belegt werden, dass im Tabubereich zum Plangebiet „Kahlberg“ und weiterer Winkraft-Vorhabensgebiete, wie „Stotz/Range“ (Lindenfels/Reichelsheim), mindestens ein Revierpaar vorkommt, das bisher übersehen wurde, stellt Dirk Bernd fest.

„Die Genehmigung und der Bau von Windindustrieanlagen im Bereich Kahlberg sind somit artenschutzfachlich und artenschutzrechtlich unter unzureichender Datenlage der Planerseite und ganz offensichtlich aufgrund mangelhafter Berücksichtigung der bisherigen vorgelegten Gutachten unabhängiger Gutachter, Institutionen und Naturschutzverbände wie des NABU vom Regierungspräsidium Darmstadt genehmigt worden.“

Sowohl die Bürgerinitiative Kahlberg, der Verein für Naturschutz und Gesundheit südlicher Odenwald e.V., MUNA e.V. und der NABU-Odenwaldkreis hätten immer wieder Schwarzstorch-Sichtungen gemeldet und ihre Bedenken ausgesprochen.

Zuletzt sei selbst das von BERND 2016 vorgelegte konkrete Schwarzstorchgutachten von den Genehmigungsbehörden schlichtweg ignoriert worden, sagt Michael Karb.

„Vor diesem Hintergrund der neuesten Erkenntnisse ist die Genehmigung der Windindustrieanlagen am Kahlberg nicht nur in Zweifel zu ziehen sondern unverantwortlich, denn es ist mit höchster Prognosesicherheit mit erheblichen Umweltschäden an der sich ohnehin in ungünstigem Erhaltungszustand befindlichen Lokalpopulation beim Schwarzstorch zu rechnen“, erläutert Martina Limprecht vom NABU-Odenwaldkreis…

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