Deutschlands Rechnung zur Energiewende geht nicht auf

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Deutschlands Rechnung zur Energiewende geht nicht auf

Eine Vollversorgung mit erneuerbaren Energien ist derzeit unrealistisch. Ein Erdgas-Ausstieg wäre daher unverantwortlich – zumal die CO2-Bilanz gering ist.

Von Klaus Stratmann, 8. Oktober 2019

Deutschland hat ein gravierendes Problem, das sich in zwei Zahlen fassen lässt: Der gesamte Endenergieverbrauch beläuft sich auf 2500 Terawattstunden jährlich. Dem stehen nur 180 Terawattstunden gegenüber, die mittels Wind und Sonne produziert werden. Zwischen diesen beiden Zahlen klafft eine riesige Lücke.

Sie wurde bislang im Wesentlichen mithilfe fossiler Brennstoffe und von Atomkraftwerken geschlossen. Die Nutzung der Kernenergie wird in Deutschland – aus guten Gründen – schon Ende 2022 Geschichte sein. Der Ausstieg aus der Kohle ist beschlossene Sache. Zugleich wird der Ausstieg aus der Nutzung von Öl im Verkehrs- und im Gebäudesektor mit hohem finanziellem Aufwand eingeleitet.

Was bleibt also, um die Lücke zwischen 2500 und 180 Terawattstunden zu schließen? Die Potenziale von Biomasse und Wasser gelten als ausgereizt – auch aus politischen Gründen. Der Anteil von Wind und Sonne wird also weiter wachsen müssen. Und zusätzlich wird Erdgas als letzter fossiler Energieträger noch über viele Jahre eine wichtige Rolle spielen.

Es ist daher schwer nachvollziehbar, dass mittlerweile Forderungen laut werden, auch aus der Erdgasnutzung auszusteigen. Umso wichtiger ist es daher, dass Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier eine Gasstrategie entwickelt hat, die er am Mittwoch vorstellt. Die Branche hat lange darauf gewartet und schöpft Hoffnung für die Zukunft…

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