Michelstadts Politik sieht bei Würzberger Anlagen noch Klärungsbedarf
von Manfred Giebenhain, 13. April 2018
MICHELSTADT – Ob und wann auf der Gemarkung Mies bei Würzberg ein Windpark mit fünf Anlagen errichtet wird, kann derzeit noch niemand sagen. Keinesfalls unter zeitlichen Druck setzen lassen wollen sich die Michelstädter Stadtverordneten, die das Thema nun im Haupt- und Finanzausschuss ausführlich beraten haben.
Gleich zu Beginn der Sitzung machte Vorsitzender Georg Walther (CDU) deutlich, dass es zu keiner Abstimmung kommen und folglich das Thema auch nicht auf der Tagesordnung der nächsten Sitzung der Parlamentssitzung stehen werde. Die Gründe: Zu viele ungeklärte Fragen, zu viele neue Informationen und Kritik an Teilen des Vertragsentwurfs, der die Pachtung des städtischen Grundstücks seitens der Energiegenossenschaft Odenwald (EGO/Erbach) vorsieht.
- FINANZIERUNG
Mit einem voraussichtlichen Überschuss von 1,066 Millionen Euro wird Michelstadt das Jahr 2017 fast ebenso positiv abschließen wie das Jahr davor. „Gegenüber dem Vorjahreszeitraum ergibt sich eine Verbesserung der Finanzmittel um rund 3,53 Millionen Euro“, heißt es jedenfalls im vierten Quartalsbericht, der nun im Haupt- und Finanzausschuss vorgelegt wurde. Der Schuldenstand der Kommune wird sich voraussichtlich auf 5,8 Millionen Euro reduzieren. Zum Vergleich: 2011 betrug dieser noch 13,1 Millionen. Für die positive Entwicklung macht Stadtkämmerer Udo Schneider insbesondere eine verbesserte Ertragslage (plus 2,6 Prozent) verantwortlich. Alleine die Schlüsselzuweisungen sind zuletzt um mehr als eine Million Euro gestiegen. (mgi)
Gemeinschaftsprojekt von EGO und Entega
Bei dem Bau der Windkraftanlagen handelt es sich um ein Gemeinschaftsprojekt der EGO mit dem Darmstädter Energieunternehmen Entega, das sich auf die Fahnen geschrieben hat, den politischen Auftrag der Energiewende durch erneuerbare Quellen in Südhessen und darüber hinaus voranzutreiben. Rund 20 Besucher, darunter Mandatsträger und Einwohner von Würzberg und Erbuch, verfolgten die Diskussion und erhielten Gelegenheit, selbst Stellung zu beziehen und Fragen zu stellen. „Wir sind noch nicht im Genehmigungsverfahren“, machte Bürgermeister Stephan Kelbert (parteilos) deutlich und fasste den Sachstand zusammen….