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Windkraft an Land: Massive Unterzeichnung der Ausschreibung
Laut Bundesverband WindEnergie hat die Bundesnetzagentur in der aktuellen Ausschreibungsrunde nur etwa die Hälfte der ausgeschriebenen 300 MW für Windkraft an Land bezuschlagt. Der Verband fordert daher sofortige Maßnahmen von der Politik.
27. März 2020, Solarserver
„Die erneute deutliche Unterzeichnung einer Ausschreibung für die Windkraft an Land ist ein Alarmläuten in Richtung Bundesregierung. Seit 2018 wird intensiv über die Probleme, die den Zubau der Windenergie als Eckpfeiler der Energieversorgung der Zukunft blockieren, diskutiert. Im Frühsommer legte der Bundesverband WindEnergie sehr sachbezogen strukturierte Lösungsvorschläge vor. Seit Oktober 2019 liegt eine Aufgabenliste des Bundeswirtschaftsministeriums auf dem Tisch. Trotzdem erleben wir einen beachtlichen Stillstand zur Problemlösung. Die Aufgabenliste des Bundeswirtschaftsministeriums verstaubt Zusehens. Dabei wachsen die Probleme“, kritisiert Hermann Albers, Präsident Bundesverband WindEnergie.
Die Bundesnetzagentur hat mitgeteilt, dass in der letzten Ausschreibungsrunde (Gebotstermin: 1. März 2020) von ausgeschriebenen 300 MW lediglich 151 MW (56 MW davon befinden sich im Netzausbaugebiet) bezuschlagt wurden. Der durchschnittliche, mengengewichtete Zuschlagswert betrug 6,07 ct/kWh. Die Ergebnisse werden wegen der Corona-Krise den Bietern individuell mitgeteilt.
„Die Corona-Krise darf nicht über den politischen Stillstand, mit dem sich die Branche seit langem herumschlägt und die industrie-, beschäftigungs- und klimapolitisch immer tiefer in die Sackgasse führt, hinwegtäuschen. Es braucht jetzt einen Ausbruch nach vorn, um wieder Tritt fassen zu können.
Gerade lassen sich durch den Abbau administrativer Hemmnisse in der Windbranche schnell wichtige Investitionen mobilisieren, die Wertschöpfung vor Ort sichern, Wertschöpfungsnetzwerke in Deutschland und Europa stabilisieren und den geordneter Umbau unserer Energieversorgung gewährleisten,“ so Hermann Albers…
Da braucht man sich nichts vorzumachen: im Windschatten der Corona-Krise versucht die EE Branche, deren Lobbyverbände, die parteiischen Forschungsinstitute, ihre Interessen voran zu treiben. Sei es verdeckt, in Gesetzgebung und Entscheidungsprozessen, weil gerade die öffentliche Aufmerksamkeit nahezu vollkommen von Corona eingenommen wird. Sei es offen, in dem man den wirtschaftlichen Aspekt z.B. des Windkraftausbaus nach der Krise betont. Oder auch die Bedrohung durch das Virus verknüpft mit der Bedrohung durch CO2, Kempfert und Quaschnig seien da explizit genannt, dadurch ein neues Narrativ baut. Das sieht dann ungefähr so aus: Wer gegen Windkraft ist, ist sozial dermaßen verantwortungslos, der hustet auch seinen Nebenmann an. – Absurd, und perfide.
Nachtrag. Wie so eine Verknüpfung aussieht, hier am Beispiel des „berühmt-berüchtigten“ Schellnhuber (Potsdam Institut für Klimafolgenforschung): „Wer achtlos das Virus weitergibt, gefährdet das Leben seiner Großeltern. Wer achtlos CO2 freisetzt, gefährdet das Leben seiner Enkel“.
Öffentliche Panikstimmungen schaffen Spielraum für Willkürmaßnahmen am Gesetz oder an getroffenen Vereinbarungen vorbei – offen oder verdeckt – zu eigenem Vorteil.