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Wehe den Siegern
Von Anna Veronika Wendland, 13. April 2023
Der deutsche Atomausstieg ist eine Entscheidung wider besseres Wissen – und ein Triumph der Gegenaufklärung. Die Folgen dieses Pyrrhussieges der Grünen sind schwerwiegender, als die meisten wahrhaben wollen.
Inzwischen hatten wir ein disruptives Ereignis, den großen Krieg in Osteuropa, der die Deutschen sogleich zur n-ten Auflage ihrer unnachahmlichen Wende-Rhetorik getriggert hat: Nach der geistig-moralischen und der DDR-Anschluss-Wende die Energie-, Verkehrs-, Wärme-, Zeitenwende. Sagen Deutsche „Wende“, sollten alle anderen zügig in Deckung gehen, denn meistens kommt etwas ungeheuer Zynisches dabei heraus.
Schlag ins Gesicht
Den letzten Klopper landete wieder Habeck, der das staunende deutsche Publikum aus Kiew wissen ließ, die Ukrainer würden selbstverständlich Kernenergie nutzen, denn dagegen sei nichts einzuwenden, solange die Anlagen sicher betrieben würden, „und die Dinger sind ja gebaut“. Das sagt der Mann im Angesicht der Verschrottung von aktuell drei, insgesamt zweier Dutzend deutscher Anlagen, die ja auch „gebaut“ waren bzw. sind und immer sicher betrieben wurden; andernfalls hätten sie von der Atomaufsicht nicht nach jeder Jahresrevision ihre Anfahrgenehmigungen bekommen. Anders als die Ukraine haben wir auch nie einen Reaktorunfall im eigenen Land erlebt, und auch durch den Atommüll, der friedlich in blauen Castor-Behältern in verbunkerten Hallen neben unseren Atomkraftwerken lagert, ist noch nie jemand zu Schaden gekommen.
Habeck spuckte mit dieser Aussage nebenbei auch noch ein letztes Mal ins Gesicht der deutschen Atomtechniker, die auf eine international betrachtet exzellente Bilanz zurückblicken, und die samt ihren Stromerzeugungs-Weltmeister-Anlagen wie die Hunde vom Hof gejagt werden…