ENERGIEPREISE
Stromverbraucher zahlen bis zu 106 Prozent mehr für die Netze
Von Klaus Stratmann, 10. Oktober 2020
Berlin Die Kosten für die Nutzung der Strom-Verteilnetze laufen aus dem Ruder, in der Spitze stiegen sie von 2015 bis 2020 um 106 Prozent. Das belegt eine Auswertung der Daten des Analysehauses Ene’t durch den Stromanbieter Lichtblick. Die Auswertung liegt dem Handelsblatt vor. Sie untersucht die Zahlen aller 880 Verteilnetzbetreiber in Deutschland.
Allerdings fällt die Preissteigerung bundesweit nicht einheitlich aus. Die 106 Prozent markieren den Spitzenwert und betreffen die Stromverbraucher im Versorgungsgebiet der Gelsenwasser Energienetze GmbH. Im Durchschnitt betrug die Steigerung 25 Prozent.
Für einen durchschnittlichen Privathaushalt mit einem jährlichen Stromverbrauch von 3000 Kilowattstunden bedeutet das eine Kostensteigerung von 47 Euro pro Jahr. Zur Einordung: Der Verbraucherpreisindex stieg im gleichen Zeitraum um 7,4 Prozent.
Damit entwickeln sich die Netzentgelte zum Hauptkostentreiber beim Strompreis. Sie machen mittlerweile rund ein Viertel des Strompreises aus und sind höher als die Umlage nach dem Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG). Die EEG-Umlage stieg von 2015 bis 2020 nur um 9,5 Prozent…
Das Energiewirtschaftsgesetz, mit § 1 in seiner ursprünglichen , jahrzehntelang gültigen Fassung, muß wieder in Kraft gesetzt werden: Auch die Versorgung mit den leitungsgebundenen Energieträgern Strom und Gas gehören unbesteuert zur staatlichen Daseinsvorsorge!
Die parasitäre Abzocke wirkt sich verheerend aus.
Helgo BRAN