Stralsund: Rotmilanhorst zerstört – Mann verurteilt

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Stralsund: Rotmilan-Horst zerstört – Mann verurteilt

Etliche Fälle von zerstörten Greifvogelgebieten sind in Mecklenburg-Vorpommern bekannt.

Von NDR TV & Radio, 27. September 2019

Das Amtsgericht Stralsund hat einen Mann zu einer Geldstrafe in Höhe von 4.500 Euro verurteilt. Die Tat stand vermutlich im Zusammenhang mit der Planung eines Windparks im Landkreis Vorpommern-Rügen. Nach Angaben des Naturschutzbundes (Nabu) ist ein solches Delikt damit erstmals in Deutschland gerichtlich bestraft worden. Das Urteil war bereits im August verhängt worden, wie ein Gerichtssprecher sagte.

Baum mit Rotmilan-Horst bei Franzburg umgesägt

Der Mann hatte laut Gericht im Mai 2018 bei Franzburg das Nest eines streng geschützten Rotmilans zerstört. Eine Freiheitsstrafe von bis zu fünf Jahren wäre laut den Umweltschützern möglich gewesen, hätte ein gewerbliches Motiv nachgewiesen werden können. „Dieser Verdacht liegt nahe, weil sich der zerstörte Horstbaum nur knapp 1.000 Meter außerhalb des geplanten Windeignungsgebiets Franzburg befand und damit Bedeutung für die Genehmigungsfähigkeit eines Windparks in diesem Gebiet hatte“, sagte der Nabu-Landesvorsitzende Stefan Schwill…

Etliche Fälle von zerstörten Horsten

Fälle von zerstörten Greifvogelhorsten sind in den vergangenen Jahren gehäuft aufgetreten. Bis 2017 wurden allein im Landkreis Vorpommern-Greifswald 28 zerstörte Greifvogelhorste gezählt – häufig in Windkrafteignungsgebieten. Laut Nabu wurden erst jüngst nahe des geplanten Windparks Grünz bei Penkun (Landkreis Vorpommern-Greifswald) zwei Rotmilannester im Abstand von 200 Metern zerstört. Nahe des Windeignungsgebiets Wessin bei Crivitz (Landkreis Ludwigslust-Parchim) seien zwischen 2016 und 2019 sechs Horste von Rotmilan, Mäusebussard, Fisch- und Seeadler vernichtet worden.

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