Energie
So will die EU die europäische Windbranche vor China retten
Die bereits angeschlagene europäische Windindustrie wird existenziell von chinesischen Turbinenherstellern bedroht. Jetzt will die EU der Branche helfen.
Von Olga Scheer, Kathrin Witsch 20.10.2023
Brüssel, Düsseldorf. In nur wenigen Wochen hat die Europäische Kommission ein Hilfspaket für die heimische Windkraft ausgearbeitet. Der Entwurf für den „Europäischen Aktionsplan für die Windenergie“ liegt dem Handelsblatt vor. Kommende Woche soll er offiziell vorgestellt werden.
Unter anderem sollen europäische Windkonzerne laut dem Entwurf in Zukunft durch die Europäische Investitionsbank und schnellere Genehmigungsverfahren unterstützt werden. Außerdem will die Kommission dafür sorgen, dass Mitgliedstaaten bei Auktionen für Windparks nicht nur auf den Preis achten.
In ihrer jüngsten Rede zur Lage der Union kündigte Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen bereits Maßnahmen für eine stabilere Windbranche an. „Unsere Windindustrie ist eine europäische Erfolgsgeschichte“, sagte sie in ihrer Rede. „Aber sie steht derzeit vor einer einzigartigen Kombination von Herausforderungen.“
Die europäischen Turbinenhersteller stecken in der Krise. Inflation, steigende Zinsen, ein harter Preiswettkampf und ein kapitalintensives Technologiewettrennen untereinander haben Vestas, Nordex, Siemens Gamesa und Co. in die Verlustzone getrieben. Jetzt, wo die Nachfrage so hoch ist wie nie, machen Hersteller wie Siemens Gamesa und US-Konkurrent GE auch noch mit Qualitätsproblemen von sich reden…