Rhein-Neckar: Region verkleinert mögliche Windkraftfläche

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Rhein-Neckar

Region verkleinert mögliche Windkraftfläche

Einige Standorte werden nicht mehr vorrangig behandelt – „Brüchel“ bei Meckesheim fällt aus wirtschaftlichen Gründen ganz weg

Ob ein Standort tauglich ist, hängt von der Windstärke, aber auch vom Natur- und Artenschutz ab. Aus diesen Gründen werden unter anderem Flächen bei Sinsheim, Eberbach und in der Region Hardheim/Höpfingen nicht mehr vorrangig behandelt.

Von Alexander Albrecht, 21. Oktober 2019

Rhein-Neckar. Wo sollen sich künftig in der Metropolregion Windräder drehen? Die Frage ist nicht einfach zu beantworten und kostet die Planer Nerven. Denn es gilt vieles zu berücksichtigen und zusammenzuführen: den Arten- und Naturschutz, gesetzliche Vorgaben der drei Bundesländer, Gutachten, Einwände von Bürgern und Verbänden. Jetzt soll der Teilregionalplan Windenergie geändert werden. Danach werden mehrere potenzielle Flächen nicht mehr als vorrangig behandelt, vielmehr gestrichen, verkleinert oder nur noch geprüft.

Grund ist zum einen der bereits Ende Mai vom baden-württembergischen Umweltministerium veröffentlichte Windatlas, der Planern wie Genehmigungsbehörden verlässliche Daten liefert. Dabei wurde ein neuer Orientierungsmaßstab eingeführt. Ob ein Gelände windkrafttauglich ist, richtet sich nicht mehr an der Jahresgeschwindigkeit in Meter pro Sekunde, sondern nach der mittleren gekappten Windleistungsdichte (Watt pro Quadratmeter).

Mit der Methode lässt sich nicht nur herausfinden, wie stark der Wind an einem Standort weht, sondern auch wie oft und mit welcher Luftdichte. „Gekappt“ heißt, dass die Produktion ab einer gewissen Windgeschwindigkeit nicht mehr ansteigt. In Baden-Württemberg rechnen sich demnach die Anlagen wirtschaftlich ab einem Wert von mindestens 215 Watt pro Quadratmeter in 160 Metern über Grund.

Wie der Planungsausschuss der Metropolregion in seiner jüngsten Sitzung erfuhr, erreichen große Bereiche in der Rheinebene, des östlichen Rhein-Neckar-Kreises und des westlichen Neckar-Odenwald-Kreises diese Marke nicht. Die Flächen mit der höchsten mittleren Windleistungsdichte befinden sich auf den Höhenlagen des Vorderen Odenwalds, im Osten des Neckar-Odenwald-Kreises sowie im südlichen Kraichgau. Berücksichtigt man weitere Kriterien, reduziert sich die potenzielle Windkraftfläche im badischen Teil der Metropolregion entgegen dem Landestrend auf 16.000 Hektar…

 

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