Von Tim Müller, 05.06.2019, 06:00 Uhr
Neckar-Odenwald-Kreis. „Eine brutalere Zerstörung der Landschaft, als sie mit Windkrafträdern zu spicken, hat zuvor keine Phase der Industrialisierung verursacht.“ Deutliche Worte, die der Literat Botho Strauß vor zehn Jahren veröffentlichte. Mittlerweile empfinden einige Bürger in Deutschland die gleichen Gefühle beim Anblick von Windkraftanlagen. Fest steht: die Windenergie-Branche muss zurzeit mit viel Gegenwind rechnen. Die Folge sind Baustopps und schwindendes Interesse an Ausschreibungen. Dabei ist der Ausbau der Windenergie eine der tragenden Säulen der Energiewende.
Nicht nur an der Nordsee, sondern auch im Süden (Baden-Württemberg) entstanden in den letzten Jahren viele neue Windräder. Glaubt man der Landesregierung, sind es allerdings bei Weitem nicht genug. Auch deshalb beauftragte das Land Experten mit der Neubemessung der windkrafttauglichen Flächen.
Laut ihren Ergebnissen, zu finden im aktualisierten „Windatlas“ des Ministeriums für Umwelt, Klima und Energiewirtschaft Baden-Württemberg, ließen sich die Flächen für eine mögliche Windkraftnutzung annähernd verdoppeln.
Nach Angaben des Berichts sind etwa 6,2 Prozent der Landesfläche, etwas mehr als 220.000 Hektar, für die Nutzung als Standort für Windkraftanlagen geeignet. Dies liege vor allem an dem methodischen und technologischen Fortschritt, erklärte Umweltminister Franz Untersteller am 29. Mai bei der Vorstellung des Berichts in Stuttgart. „Wir können Windverhältnisse genauer berechnen als früher und die modernen Anlagen sind leistungsfähiger und höher“, sagte er weiter. Auch die Erfahrung mit den bereits in Betrieb befindlichen Windkraftanlagen spiele eine Rolle beim neuen Bewertungsmaßstab.
War bisher die mittlere Windgeschwindigkeit über Grund das ausschlaggebende Kriterium für die Flächenbewertung, richtet sich der neue Maßstab nach der mittleren Windleistungsdichte. Diese beschreibe nicht nur, wie stark der Wind an einem Standort durchschnittlich wehe, sondern schließe auch Informationen ein, wie oft der Wind in welcher Stärke und mit welcher Luftdichte wehe, erläuterte Untersteller.
Während Standorte früher nach Meter pro Sekunde (m/s) klassifiziert wurden, ist das Kriterium im neuen Atlas Watt pro Quadratmeter (W/m2). Konkret: Galten früher Standorte ab 5,5 m/s im Jahresdurchschnitt als geeignet, sollen nun Standorte mit einer mittleren Windleistungsdichte von mindestens 215 W/m2 als nutzbar angesehen werden…
„…Die Folgen für Mosbach und Umgebung sind noch unklar. …. “ – Also, mir sind die Folgen klar. Das Momentum der Klimakatastrophendiskussion bzw. -hysterie wird genutzt werden, um Windparks „durchzudrücken“. Wie sagt die Kanzlerin, kein „pillepalle“ mehr in der Klimapolitik (Originalzitat). Eine Billion EUR , die die Energiewende mal kosten wird (eher noch mehr), zerstörte Natur, deformierte Landschaften, in ihrer Gesundheit bedrohte Menschen… – für die Kanzlerin „pillepalle“. Nur mal so notiert, für die Nachwelt. Es ist eine Schande.