Jan Eric Müller-Zitzke: Kosten für Windradrückbau werden enorm
Von Gerd Henke, 19. November 2024
Der Rückbau von Windrad-Fundamenten wird hohe Kosten verursachen. Das sagt Jan Eric Müller-Zitzke vom Aktionsbündnis Märchenwald im HNA-Interview.
Kreis Kassel – Mit der Leistungsfähigkeit von Windenergieanlagen (WEA) sind in den vergangenen Jahren auch die Größen der Anlagen gewachsen. Lag die Gesamthöhe vor 25 Jahren noch bei unter 100 Metern, so ragen heutige WEA mit einer Nennleistung von über fünf Megawatt bis zu 250 Meter in den Himmel. Damit die über 160 Meter hohen Türme sicher im Boden verankert sind, braucht es gewaltige Fundamente. Sie müssen ebenso wie die oberirdischen Anlagenteile nach Betriebsende zurückgebaut werden – sprich: aus dem Boden wieder verschwinden.
Der Grund dafür ist, dass Windräder nach dem Bundesbaugesetz privilegierte Anlagen im Außenbereich sind, also auf Wiesen, Äckern oder im Wald stehen.
Jan Eric Müller-Zitzke, Mitglied im Aktionsbündnis Märchenland, befasst sich seit Jahren mit dem Thema Rückbau von Windenergieanlagen. Mit ihm sprach unser Redakteur Gerd Henke.
Herr Müller-Zitzke, die Betreiber von Windenergieanlagen müssen der öffentlichen Hand gegenüber versichern, dass sie für den vollständigen Rückbau ihrer Anlagen geradestehen werden. Welche Rolle spielt dabei die Sicherheitsleistung?
Damit der Rückbau auch wirklich verursachergerecht durchgeführt wird und am Ende nicht die Allgemeinheit auf den Kosten sitzen bleibt, weil die Betreiber sie möglicherweise unterschätzen, vermeintliche Gewinne entnehmen und am Ende insolvent werden, hat der Gesetzgeber vorgesorgt: Im Zuge der Genehmigung eines Windkraftprojektes muss die prüfende Behörde – für den Reinhardswald das Regierungspräsidium Kassel – eine Sicherheitsleistung berechnen und einfordern…