Klima und Medien: Schlimm wie nie

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Klima und Medien: schlimm wie nie

„Noch nie war ein Juni in Deutschland und weltweit so heiß“, berichteten Medien reihenweise. Stimmt das?

von Dirk Schwarzenberg, 9. Juli 2019

Klima, Wetter und Medienberichte darüber – das ist ein besonderer Stoff. Im Juni herrschte in weiten Teilen Deutschlands Hitze, ein Phänomen, das in diesem Monat nicht ganz überraschend auftritt.
In mehreren Medienberichten ging es um einen deutschen Juni-Temperaturrekord. Und um einen passenden Spin hin zum Großthema Klimapolitik.

Die Tagesschau veröffentlichte eine so genannte Kachel – eine kurze, grafisch aufbereitete Botschaft für Social-Media-Kanäle – für die sie sich auf den Wissenschaftler Stefan Rahmstorf vom Potsdam-Klima Institut berief.

„Noch nie war es in Deutschland im Juni so heiß: 38,6 Grad“, textete die Tagesschau. Und stellte das Zitat von Rahmstorf dazu: „Wir verlieren die Kontrolle über das Klimasystem.“

Die Mitteilung aus der ARD-Hauptnachrichtensendung enthält eine Falschbehauptung und eine Irreführung.
Die Behauptung: „So heiß war es noch nie“ ist falsch. Natürlich war es in Deutschland schon heißer. Beispielsweise im der mittelalterlichen Warmzeit von etwa 950 bis 1250. Damals herrschten höhere Temperaturen nicht nur in Mitteleuropa, sondern deutlich darüber hinaus. Baumreste, die heute immer wieder von Schweizer Gletschern bei ihrem Rückzug freigegeben werden, belegen, dass die Eisflächen früher auch schon einmal deutlich kleiner waren*. Um das Jahr 985 begann die Besiedlung des damals überwiegend eisfreien Grönland durch die Wikinger. Auf der britischen Insel gediehen Weingärten bis nach Schottland (mehr Informationen dazu finden sich in “Winelands of Britain“ des Geologen Richard C. Selley)…

In noch viel früheren Perioden herrschte im heutigen Deutschland sogar ein subtropisches Klima, im Tal des Ur-Rheins lebten von etwa 15 bis 10 Millionen Jahren Kolibris, Krokodile und Urelefanten. Der Schädel des so genannten „Riesigen Schreckenstiers“ (Deinotherium giganteum), eines Rheinelefanten, dessen Schädel 1835 bei Eppelsheim gefunden wurde, lässt sich heute im Naturkundemuseum Wiesbaden bestaunen…

Ein Gedanke zu „Klima und Medien: Schlimm wie nie“

  1. „Wir verlieren die Kontrolle über das Klimasystem.“ – Ziemlich steile These, dass der Mensch das Klima kontrolliert. Sicher weiß Herr Rahmstorf auch, wo da draußen in den unendlichen Weiten des Universums dieser riesengroße Raumthermostat herumschwebt, an dem man das Weltklima einstellen kann.

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