Von Rüdiger Busch
Hardheim/Höpfingen. Die Botschaft ist unmissverständlich: Das Landratsamt des Neckar-Odenwald-Kreises gibt dem Gemeindeverwaltungsverband (GVV) Hardheim Walldürn den Rat, prinzipiell zu überdenken, ob er den umstrittenen Windkraftstandort „Kornberg“ weiter verfolgen möchte. Zu dieser Einschätzung kommt die untere Naturschutzbehörde (UNB) in ihrer Stellungnahme zur geplanten Änderung des Teilflächennutzungsplans Windkraft für die Konzentrationszone „Kornberg“. Hintergrund ist eine Vielzahl an Kritikpunkten an den vom Projektierer, der ZEAG Energie AG (Heilbronn), vorgelegten Gutachten. Das Landratsamt steht mit seiner Kritik nicht allein: Auch das Regierungspräsidium Karlsruhe übt in einer Stellungnahme harsche Kritik: „Insgesamt macht das Artenschutz-Gutachten einen wenig strukturierten und keinen klar nachvollziehbaren Eindruck. Formale Fehler sind augenscheinlich.“
Welche Auswirkungen diese Einschätzungen der Genehmigungsbehörden auf das umstrittene Projekt haben, lässt sich derzeit noch nicht sagen. Klar ist nur, dass die ursprünglich für die nächste Verbandsversammlung am 17. Oktober vorgesehenen Abwägung der eingegangenen Stellungnahmen ein weiteres Mal vertagt wird. Andernfalls wäre dem Verband angesichts der Einschätzung der Genehmigungsbehörden nichts anderes übrig geblieben, als die Änderungen des Flächennutzungsplans abzulehnen. Falls der Projektierer und die beteiligten Gemeinden Hardheim und Höpfingen trotz der neuen Entwicklung an dem Vorhaben festhalten, werden wohl aufwändige Nachuntersucherungen zum Artenschutz nötig – die mit Sicherheit zu einer weiteren Verzögerung des Projekts von mehreren Monaten führen werden…