Von Kathrin Witsch, 18. Oktober 2023
Nach dem Milliardendebakel bei Siemens Gamesa tauchen nun beim nächsten Turbinenhersteller Qualitätsmängel auf. Und das ist nicht das erste Mal.
Aus 161 Meter Höhe stürzten die Teile einer Windanlage im niedersächsischen Alfstedt-Ebersdorf auf den Boden und zerstreuten sich auf den umliegenden Feldern. Eines der drei Rotorblätter ist aus bislang ungeklärten Gründen einfach abgeknickt. Seit Beginn der Woche stehen deswegen insgesamt zwölf Anlagen des Parks aus Sicherheitsgründen still.
„Wir haben bei der GE Wind Energy GmbH eine rasche und umfassende Analyse des entstandenen Schadens an der betroffenen Anlage eingefordert“, teilte eine Sprecherin des zuständigen Betreibers Energiekontor auf Anfrage des Handelsblatts mit. Erst wenn ein unabhängiger Sachverständiger sicherstellen könne, dass bei den anderen Anlagen kein vergleichbarer Schaden droht, werde man den Windpark wieder in Betrieb nehmen.
Für das Unternehmen aus Bremen bedeutet jede Stunde Stillstand allerdings auch einen Verlust von Einnahmen. Und es ist nicht das erste Mal, dass ein Windrad des Typs GE 5.3-158 des US-Herstellers GE Probleme bereitet.
In demselben Park war bereits im vergangenen Jahr das Rotorblatt einer anderen Anlage abgeknickt. Auch hier sei die Ursache noch nicht gefunden worden, teilt Energiekontor mit. Erst seit eineinhalb Jahren sind die Turbinen am Netz.
„Wir arbeiten eng mit unserem Kunden und den örtlichen Behörden zusammen, um die Sicherheit des betroffenen Gebiets zu gewährleisten und die Ursache des Vorfalls zu ermitteln“, teilte GE auf Anfrage des Handelsblatts mit und ließ damit alle Fragen unbeantwortet…