Flaute, verstopfte Netze, Proteste
von Andreas Mihm, 10. September 2018
Die Windbranche musste diesen Sommer einiges einstecken. Das Problem dabei ist: Es geht um sehr viel für Deutschland.
Für die Windbranche war das ein Sommer vielfachen Missvergnügens. Zwar hatte das Jahr stürmisch begonnen, doch je weiter es voranschritt, je wärmer und trockener die Monate wurden, desto größer wurde der große Flaute-Dreiklang: kein Wind, kein Strom, kein Geschäft. Da half es auch nicht, die Zahl der Windkraftanlagen im ersten Halbjahr um 497 auf mehr als 29.000 aufzustocken. Die stabile Hochdrucklage vermasselte den Windmüllern das Geschäft.
Richtig gut sieht es auch beim größten deutschen Windanlagenhersteller nicht aus. Als letzte in einer längeren Reihe kündigte die Enercon GmbH im friesischen Aurich an, knapp 1000 Stellen zu streichen. Als Grund genannt wurde hier nicht das Wetter, sondern das sich auf das Ausland verlagernde Geschäft. Rotoren und andere Großteile müssten aus logistischen Gründen vor Ort erzeugt werden…