WIRTSCHAFT: BERICHT DES EU-RECHNUNGSHOFS
3000 Säulen pro Woche? Europas Elektrostrategie droht früh zu scheitern
Tobias Kaiser / Brüssel
Der EU-Rechnungshof kritisiert den Ausbau der Infrastruktur für E-Autos. Es fehle ein schlüssiges Gesamtkonzept, das Ziel von einer Million Ladesäulen bis 2025 sei kaum noch zu schaffen. Doch selbst, wenn die Marke erreicht wird: Die allermeisten Anlagen erfüllen nicht ihren Zweck.
Es klingt nach einem der abwechslungsreicheren Prüfaufträge für die Kontrolleure des Europäischen Rechnungshofs in Luxemburg. Die Beamten, die nachhalten, ob die EU-Institutionen verantwortungsvoll mit Steuergeldern wirtschaften, prüfen zwar ganz unterschiedliche Bereiche der EU-Arbeit, aber Roadtrips dürften eher selten zu den Kontrollen gehören.
Aber schließlich ging es diesmal auch um E-Mobilität. Die Behörde hat in einer Sonderprüfung die EU-Förderung für Ladestationen für Elektro-Autos untersucht. Neben der üblichen Prüfungsarbeit, etwa dem Wälzen von Unterlagen, haben zwei Prüfer in der Praxis getestet, was die EU als Ziel ausgegeben hat: Ob in den Mitgliedsländern genügend öffentlich zugängliche Säulen vorhanden sind, damit die Fahrer von E-Autos grenzüberschreitend durch den Kontinent brausen können…