Etzean: Projektierer prüft „Windangebot“ mit LIDAR

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Windräder-Projektierer prüft mit Lasergerät Luftbewegung bei Etzean

von Gerhard Grünewald, 10. Januar 2018

ETZEAN – Mit einer lasergestützten Erfassung von Wind- und Wetterdaten will der Projektierer Juwi (Wörrstadt) seine Pläne zum Bau von fünf Windrädern am Katzenwinkel bei Etzean untermauern. Nach einer Auskunft zu seinen Projektvorbereitungen hat das Unternehmen im Wald oberhalb des Marbach-Stausees ein Lidar-Sondierungsgerät installieren lassen. Die Abkürzung steht für Light Detection and Ranging. Ein klassischer Windmessmast soll im Frühling hinzugefügt werden.

Sein bereits eingesetztes modernes Pendant ragt nicht vom Boden auf, sondern bleibt am Grund des Waldes und sendet von dort Laserstrahlen aus, über deren Reflexion die Daten ermittelt werden. Wie Juwi erklärt, will es die Anlage ein Jahr lang in Betrieb halten, um so lange Daten über Windgeschwindigkeiten, Wetter- und Strömungsverhältnisse am Standort zu erhalten.

 DRITTER STANDORT

Standort gilt als Brutgebiet seltener Vögel

„Die Messung ergänzt die eher grobe Datenbasis bestehender Windkarten. Diese weisen für viele Standorte in Hessen zu große Unsicherheiten auf, da sie die lokal sehr unterschiedlichen Gegebenheiten nicht berücksichtigen“, räumt Juwi-Projektleiter Sebastian Weber ein. Die Daten werden vor Ort gewonnen und per Mobilfunk an die Firmenzentrale im rheinhessischen Wörrstadt gesendet. Dort werden sie überwacht und ausgewertet. Wie berichtet, hat der Windräder-Spezialist für den Höhenzug Katzenwinkel zwischen Etzean, Airlenbach, Güttersbach und Etzean im Oktober beim Regierungspräsidium in Darmstadt Bau und Betrieb von fünf Windrädern in einer Gesamthöhe von jeweils 229,5 Meter beantragt. Als potenzieller Nutznießer gilt die Grafenfamilie Erbach-Fürstenau, der das betreffende Gelände gehört. Nominell sind die Anlagen der Vier-Megawatt-Klasse zuzurechnen.

Wie Juwi erklärt, hat es seinen Antrag nun um Unterlagen zu Kabeltrasse und Zuwegung sowie eine Umweltverträglichkeitsprüfung ergänzt. Deren Bewertung hat sich dabei schon im Vorfeld als möglicher Knackpunkt des Genehmigungsverfahrens angedeutet. Denn autorisierte Fachleute aus dem Naturschutz messen dem Katzenwinkel eine so große ökologische Bedeutung bei, dass sie seine Bebauung – wenn überhaupt – nur nach einer intensiven Prüfung und Abwägung für möglich halten. So hat der anerkannte Naturschutzverband „Initiative Hoher Odenwald – Verein für Landschaftsschutz und Erhalt der Artenvielfalt“ auf die Bedeutung des Walds beim Marbach-Stausee als Brutgebiet seltener Vögel wie des Schwarzstorchs hingewiesen. Auch infolgedessen stuft die Fachorganisation ein Nein zum Baubegehren als den wahrscheinlich erforderlichen Ausgang des Verfahrens ein…

Anmerkung des Webseitenbetreibers: Die „Initiative hoher Odenwald“ (IHO) ist ein anerkannter Umweltverband, kein Naturschutzverband.

 

 

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