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Steigende Energiepreise
Erstes Stahlunternehmen ruft nach staatlicher Hilfe
Die Strompreise für die Industrie sind zehnmal so hoch wie vor drei Jahren. Jetzt fordert der Chef der Swiss Steel Group Entlastung. Die Bundesregierung müsse die Preise deckeln – sonst drohten Produktionsstopps.
Von Gerald Traufetter, 12. Oktober 2021
Lange Zeit konnten sich Unternehmen an den Strombörsen billig mit Elektrizität eindecken. Da zahlten Unternehmen mitunter knapp 20 Euro für die Megawattstunde Strom. Doch diese Zeiten sind vorbei. Die Preise kennen derzeit nur eine Richtung: nach oben. Im September überstiegen sie 200 Euro, in der Spitze sogar 400 Euro. Ein ähnliches Niveau gab es zuletzt im Jahr 2008. Vergleichbare Entwicklungen gibt es beim Rohöl aber auch auf dem Gasmarkt.
Jetzt schlägt ein erstes Unternehmen Alarm und fordert staatliche Unterstützung wegen der hohen Energiekosten. »Wir brauchen jetzt unmittelbar eine Entlastung«, sagt der Chef der Swiss Steel Group, Frank Koch, dem SPIEGEL. Sein Unternehmen besitzt in Deutschland eine Reihe von Stahlwerken, die aus Altmetall mithilfe von Elektrizität neue Stähle herstellt. Etwa 4000 Beschäftigte arbeiten in den vier Standorten der Deutschen Edelstahl Werke Nordrhein-Westfalen…