Die Büchse der Pandora

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Die Büchse der Pandora soll nicht noch weiter geöffnet werden: Bürgerinitiativen wollen Windräder auf dem Flockenbusch bei Schönmattenwag verhindern

Veröffentlicht am 8. Mai 2017 von Thomas Wilken

Wehret den Anfängen: Nachdem schon der Windpark am „Stillfüssel“ (bisher) nicht verhindert werden konnte, wollen die Bürgerinitiativen nun weitere Rotoren auf Wald-Michelbacher Gemarkung mit aller Macht ausschließen und dabei alle Hebel in Bewegung setzen. Die Zielrichtung geht noch weiter: „Für einen Odenwald ohne Windkraft“ lautete die Forderung bei der Protestwanderung von Unter-Schönmattenwag zum Gebiet Flockenbusch, wo auf hessischer Seite drei und auf badischer bei Brombach sieben Windräder entstehen könnten.

So steht es – zumindest auf Hessen bezogen – im Entwurf des Regionalplans Erneuerbare Energien vom Regierungspräsidium Darmstadt, der sich aktuell noch in der Offenlage befindet und gegen den Einwendungen eingereicht werden können. Es wurde von den Rednern wiederholt die Furcht geäußert, dass mit der Verabschiedung des Plans Tür und Tor für eine Zubetonierung des Odenwalds mit Windenergieanlagen (WEA) geöffnet werden könnte. Von theoretisch 400 bis 500 Masten war die Rede.

Über 100 Windkraftgegner hatten sich trotz des nassen, ungemütlichen Wetters auf die vier Kilometer lange Strecke zum über 400 Meter hohen Breuningsberg gemacht. Dort könnten auf einem Grundstück des in Neckarsteinach wohnhaften Barons von Warsberg drei Windräder entstehen, wenn der Plan Wirklichkeit wird. Nur ein paar Meter weiter, auf badischer Seite, sieht der Eberbacher Flächennutzungsplan weitere sieben Anlagen auf der Gemarkung des Stadtteils Brombach vor.

Die sind dann zwar vom Ulfenbachtal aus kaum zu sehen, würden aber von Rothenberg und Kortelshütte im Odenwaldkreis die nächsten auf dem gegenüber liegenden Odenwald-Hügel bedeuten. In den beiden Höhen-Orten fürchtet man schon jetzt eine nahtlose Windrad-Perlenkette vom Greiner Eck bis hin zum Stillfüssel.

„Nur 15 Meter entfernt von unserem Standort würde eine 250 Meter hohe WEA entstehen“, verdeutlichte Schönmattenwags Ortsvorsteher Hans-Dieter Martin die Dimension. „Und links hinter mir ganz in der Nähe weitere zwei“, machte er den betroffenen Wanderern klar, die mit Blick nach oben nur dichte Baumkronen wahrnahmen. Auf dem Breuningsberg hatten die BI-Organisatoren für die Veranstaltung eine ganze Reihe von Campingzelten aufgestellt, damit die Wanderer im Trocken sitzen konnten. Dazu gab es Kuchen und diverse Getränke für diejenigen, die eine knappe Stunde den Berg hinauf gelaufen waren.

Mit dem „Stillfüssel“ wurde laut Martin „die Büchse der Pandora“ geöffnet. Und das, obwohl sich Windräder wirtschaftlich nicht rechneten. Deshalb ist es für ihn unbegreiflich, „dass eine Bank bei der Finanzierung noch mitmacht“.

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