Deutsches Stromnetz :
So will die Netzagentur weitere Chaostage verhindern
An gleich drei Tagen im Juni traten im deutschen Stromnetz massive Störungen auf. Jetzt reagieren die Behörden unter anderem mit schärferen Strafen für die Händler.
von Andreas Mihm, 18. Juli 2019
Nach den die Sicherheit gefährdenden Schwankungen im deutschen Stromnetz nimmt die Bundesnetzagentur Händler und Netzbetreiber stärker in die Pflicht. Am Donnerstag präsentierte sie einen Maßnahmenkatalog, der schwerwiegende Unterdeckungen, wie sie im Juni an gleich drei Tagen vorgekommen waren, verhindern soll. Dazu gehören schärfere Strafen für Händler, die gegen Vorschriften verstoßen, schnellere Informationen und die Überarbeitung des Preismodells.
„Wir wollen Risiken für die Versorgungssicherheit minimieren“, sagt Vizepräsident Peter Franke. Er fügte hinzu: „Gefährliche Unterdeckungen der Bilanzkreise sollen sich nicht lohnen.“ Das Gleichgewicht von Angebot und Nachfrage ist für eine stabile Frequenz des Stromnetzes, die in Europa auf 50 Hertz ausgelegt ist, entscheidend. Zu wenig oder zu viel Strom im Netz führen zu Frequenzabweichungen. Die können das Netz destabilisieren, Maschinen und Geräte in Mitleidenschaft ziehen.
Nicht das erste Mal
Netzbetreiber müssen deshalb Stromangebot und -nachfrage genau planen. Dies gelingt bei der wachsenden Menge stark fluktuierender Elektrizität aus Wind und Sonne nicht immer. Zum Teil seien „Prognosefehler“ Grund für die Schwankungen gewesen, hatte es in informierten Kreisen geheißen…