https://eike-klima-energie.eu/2025/08/20/ein-alarmbrief-an-den-kanzler
Von Peter Würdig, 20. August 2025
Und es ist wirklich Alarm:
denn „noch nie waren so viele gute Arbeitsplätze bedroht !“ Darüber berichtete jetzt Merkur: Energie-Alarmbrief erreicht Merz: „Nie waren so viele gute Arbeitsplätze bedroht“ Nun, das ist wirklich keine überraschende Nachricht, denn die De-Industrialisierung ist sei einiger Zeit voll im Gange. Deutschland ist trauriger Spitzenreiter, was die Höhe des Strompreises betrifft, und da der Preis für elektrische Energie in vielen Produkten der Industrie (und auch des Mittelstandes) eine wichtige Rolle spielt, können viele Firmen mit der Konkurrenz des Auslands nicht mehr mithalten. Besonders aus den kriselnden Industrie-Branchen kommt jetzt massive Kritik. So meldeten sich nun die Arbeitnehmervertreter der ostdeutschen Chemie- und Stahlindustrie zu Wort. Beide Branchen stecken seit längerem im deutschen Rezessions-Dilemma fest.
Das falsche Rezept.
Für die Politik ist das kein neues Problem, und nun versucht es die Bundesregierung unter Kanzler Merz mit der Senkung der Stromsteuer für die Industrie. Wenn wir eine Situation hätten, dass auf einem angemessenem Netto-Preis für elektrische Energie eine viel zu hohe Steuer läge, dann wäre das eine richtige Maßnahme. Tatsächlich ist die Situation jedoch genau umgekehrt: es sind eben nicht zu hohe Steuern, die sind ja vergleichsweise angemessen, denn dass Verbrauchsgüter mit Steuern belegt sind, ist ganz normal, die Leistungen der staatlichen Verwaltung müssen ja bezahlt werden. Tatsache ist jedoch leider, dass der Preis von Strom vor Steuern schon viel zu hoch ist, das hat man mit der Energiewende geschafft. Damit ist das jetzige Verfahren, das ja auch noch für eine heftige Diskussion gesorgt hat, da die privaten Haushalte nicht entlastet werden sollen, nur ein Placebo-Effekt. Und nun äußern sich die Vertreter der Branchen deutlich: Die Pläne des Merz-Kabinetts, Unternehmen im Bereich der gestiegenen Energiepreise zu entlasten, gehen ihnen ganz klar nicht weit genug. Dies geht aus einem Brandbrief hervor, in dem sich die Vertreter der ostdeutschen Stahl- und Chemieindustrie direkt an den Bundeskanzler gewendet haben. Um an den Kern der Problems heranzugehen fehlt der Politik offensichtlich der Mut und auch die Kraft. Es kommt ein Weiteres hinzu: wenn Steuern gesenkt werden stellt sich die Frage der Gegenfinanzierung, welche Leistungen der Verwaltung sollen gekürzt werden, oder sollen noch höhere Schulden aufgenommen werden ?…
Energiewende misslungen ?
Die Branche spart in ihrem Brandbrief nicht mit deutlichen Formulierungen. Der im Kabinett beschlossene Booster geht den Unternehmen nicht weit genug. Man wolle „keine Subventionen nach Gutsherrenart, sondern vernünftige Rahmenbedingungen“. Die Energiewende an sich wird im Brief als „bislang gründlich misslungen“ bezeichnet.