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Energiewende: Ausbau des Stromnetzes verteuert sich um 19 Milliarden Euro
Nach neuesten Berechnungen müssen die vier Übertragungsnetzbetreiber bis 2030 etwa 19 Milliarden zusätzlich investieren. Bezahlen müssen am Ende die Verbraucher.
von Klaus Stratmann, 5. März 2019
ÜBerlin. Der Ausbau der Stromnetze wird deutlich teurer als geplant: Noch 2017 ging man von Investitionen ins Übertragungsnetz in Höhe von 33 Milliarden Euro aus. Die Berliner Ratingagentur Scope Ratings kommt jedoch zu dem Ergebnis, dass die Übertragungsnetzbetreiber 52 Milliarden Euro bis 2030 investieren werden. „Damit ist der erwartete Investitionsbedarf in nur zwei Jahren um mehr als 50 Prozent gestiegen“, heißt es in einer Mitteilung der Agentur.
Allein für die Hochspannungstrasse Suedlink im Versorgungsgebiet der Übertragungsnetzbetreiber Tennet und TransnetBW von Schleswig-Holstein nach Bayern und Baden-Württemberg werden laut Scope Ratings nun zehn Milliarden Euro veranschlagt.
Zur Einordnung: Noch 2014 hatten die Betreiber einen Betrag „im unteren einstelligen Milliardenbereich“ prognostiziert. Damals hatten Fachleute die Gesamtkosten für den Um- und Ausbau des deutschen Übertragungsnetzes an Land und auf hoher See auf insgesamt gut 40 Milliarden Euro beziffert.
Doch dieser Wert ist nur noch Makulatur. Der Wert von 52 Milliarden Euro, den die Berliner Ratingagentur nun nennt, spiegelt nur den Ausbau des Übertragungsnetzes an Land wider. Investitionen für die Anbindung von Offshore-Windparks auf hoher See, die ebenfalls in den Zuständigkeitsbereich der Übertragungsnetzbetreiber fallen, sind darin noch nicht enthalten…