Die Idylle trügt: Experten sehen Artenvielfalt im Odenwald gefährdet
Reichelsheim, 21.02.2017, von Manfred Giebenhain
REICHELSHEIM – Der Odenwald: Natur liegt vor der Haustür und was könnte den Anblick der Hügel mit ihren saftig grünen Wiesen und dem dichten Waldgebiet am Horizont schon trüben? Doch die Idylle trügt, lautete das Fazit der Kreiskonferenz zur Biodiversität in der Reichelsheimer Reichenberghalle.
Die Umwelt sei in der Region nicht weniger gefährdet und bereits beschädigt als der tropische Regenwald, so ein deutlicher Vergleich. Selbst der Vertreter des Umweltministeriums sprach von „alarmierenden Anzeichen mit drohenden irreparablen Folgen“, wenn jetzt nicht schleunigst das Ruder herumgerissen werde …..
….. Überhaupt bemängelten etliche Teilnehmer Schwachstellen im System – im Konkreten die Genehmigungspraxis von Windkraftanlagen wie jüngst am Standort Stillfüssel bei Wald-Michelbach. Die Kreisvorsitzende des Naturschutzbunds (Nabu), Martina Limprecht (Fränkisch-Crumbach), warf dem Regierungspräsidium vor, sich über die Existenz des Schwarzstorchs hinweggesetzt zu haben.
In dieselbe Kerbe hieb Eric Engels, Bürgermeister von Fränkisch-Crumbach, mit dem Hinweis auf den abgelehnten gemeinsamen Odenwälder Flächennutzungsplan für Windräder. Es sei nötig, „zunächst den Interessenskonflikt im Ministerium aufzulösen, bevor Tatsachen geschaffen werden“ …..