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E-Mobile sind weder „sauber“ noch als Netzspeicher geeignet

https://eike-klima-energie.eu/2024/09/15/e-mobile-sind-weder-sauber-noch-als-netzspeicher-geeignet/

Grau ist alle Theorie, besser gesagt, grün. Die Sektorenkopplung, also die Elektrifizierung des Wärme- und Mobilitätssektors soll beginnen, während wir gerade in einer angefangenen Stromwende hängenbleiben. Das macht wenig Sinn. Zwei Faktoren werden zum Scheitern führen: die Kosten und der Mensch.

Die fundamentalen Irrtümer zur E-Mobilität

Von Frank Hennig, 15. September 2024

Nachdem die Erkenntnis, dass nachts die Sonne nicht scheint und manchmal auch der Wind nicht weht, zunehmend um sich greift, fällt auch in den so genannten Qualitätsmedien öfter als früher der Begriff „Speicher“. In der Häufigkeit allerdings weit abgeschlagen hinter der gebetsmühlenartigen Forderung, wir bräuchten „mehr Erneuerbare“. Eine stromspeichernde Wasserstoffwirtschaft ist nur schwer am Horizont zu erkennen, es kann sich auch um eine Fata Morgana handeln. Die Kapazitäten eventueller neuer Pumpspeicherwerke und auch von Großbatterien werden die Schwankungen der Einspeisung von Wind- und Solarstrom absehbar bei weitem nicht abpuffern können. So taucht die Idee von intelligent verwalteten Kleinspeichern auf – den Schwarmspeichern. Eine Vielzahl zentral gesteuerter kleiner Speicher könnte helfen, Schwankungen im Netz zu glätten und sie würden damit nicht zuletzt auch der Sicherheit des Systems dienen.

Der natürliche Flatterstrom bringt einen teilweise schwer vorhersagbaren Korridor an Wind- und PV-Einspeisung von bis zu 61 Gigawatt mit sich (im Juli 2024, das ist der mittlere gesamte Bedarf im Netz oder entspricht 40 Kernkraftwerken). Dabei treten hohe Gradienten auf, das heißt Leistungsänderungen pro Zeiteinheit in Gigawatt pro Stunde (GW/h). Diese können bis zu fünf GW/h erreichen und werden vor allem geprägt durch die Abhängigkeit der Windstromeinspeisung von der Windgeschwindigkeit in der dritten Potenz. Verdoppelt sich letztere, verachtfacht sich die Einspeisung. Zieht ein Sturmtief über Deutschland, dann verdoppelt sich die Windgeschwindigkeit nicht nur, sie vervielfacht sich mit den entsprechenden Folgen für die elektrische Leistung.

Teilweise gleicht sich das durch Leistungsänderungen der Photovoltaik (PV) aus, teilweise überlagern und verstärken sich aber auch die Schwankungen durch Abflauen des Windes bei Sonnenuntergang oder Auffrischen des Windes bei Sonnenaufgang.

Es ergeben sich außerordentliche Anforderungen an die Netzbetreiber bezüglich der Ausregelung dieser Schwankungen, die durch die weiteren Abschaltungen konventioneller regelbarer Kraftwerke noch zunehmen.

Zeitweise müssen Wind- oder Solaranlagen in Netzgebieten mit einem hohen Ausbaustand der „Erneuerbaren“ abgeschaltet werden, was die Betreiber dieser Anlagen aufgrund der Entschädigungsregelung im EEG nicht weiter stört…

 

Energiewende: Jetzt wird auch noch das Gasnetz zerstört

https://www.achgut.com/artikel/energiewende_jetzt_wird_auch_noch_das_gasnetz_zerstoert

Energiewende: Jetzt wird auch noch das Gasnetz zerstört

Von Fritz Vahrenholt, 12. September 2024

Deutschland ist also durch die Energiewende bislang um über eine halbe Billion  Euro ärmer geworden, ohne dass diese Wende irgendeinen Nutzen gehabt hat. Der Zweite Teil der Zerstörungs-Orgie zielt jetzt auf das Gasnetz.

In einer Publikation von Jan Emblemsvåg von der Norwegischen Universität für Wissenschaft und Technologie in Trondheim in der angesehenen Fachzeitschrift „International Journal of Sustainable Energy“ kommt dieser zum Ergebnis:
Wäre Deutschland 2002 bei der Kernenergie geblieben, hätte es 600 Milliarden Euro gespart und hätte ähnlich viel CO₂-freien Strom produziert wie mit all seinen erneuerbaren Energien. Axel Bojanowski schreibt in der Welt: „Hätte Deutschland ab 2002 gar zusätzlich in die Kernkraft investiert, wären seine Treibhausgas-Emissionen um rund 73 Prozent stärker reduziert worden – und das Land hätte dennoch 300 Milliarden Euro gespart im Vergleich zur Energiewende“. 

Deutschland ist also durch die Energiewende bislang um 600 Milliarden Euro ärmer geworden, ohne dass diese Wende irgendeinen Nutzen gehabt hat. Der norwegische Energieexperte bestätigt insoweit die Bewertung des Bundesrechnungshofes: „Die Bundesregierung investiert Milliarden in den Klimaschutz, weiß aber nicht, wie erfolgreich ihre Investitionen sind und ob sie sich lohnen. Aber es wird noch schlimmer, wenn diese Politik nicht spätestens 2025 gestoppt wird. Das Beratungsunternehmen EY und der Bundesverband der Energie- und Wasserwirtschaft beziffert die von 2023 bis 2035 zu tätigenden Investitionen mit schwindelerregenden 1214 Milliarden Euro“. 

Der Bundeswirtschaftsminister bewertet die Energiewende dagegen so: „Deutschland muss bei der Energiewende ins Risiko gehen“. Und weiter: Falls es nicht gut geht, müsse man „ein anderes Geschäftsmodell auflegen“. Das wird dann nicht das Geschäftsmodell eines Industrielandes sein.

Die Kostenspirale der Wind- und Solarenergie dreht sich immer schneller

Der August 2024 zeigt in dramatischer Weise die Absurdität des ungesteuerten weiteren Ausbaus von Wind-und Solarenergie. So reichten in den Mittagsstunden des Augusts Solar- und Windenergie aus, um den Bedarf an Strom zu decken. Daneben laufen aber auch noch die Wasserkraftwerke und auch immer konventionelle Kraftwerke, die aus Netzstabilisierungsgründen am Netz sein müssen, so dass der Strombedarf mittags häufig durch die Stromerzeugung überschritten würde, wenn nicht Anlagen abgestellt und trotzdem bezahlt würden oder der Strom ins Ausland verschenkt würde. Die Börsenpreise sinken gen Null…

Delegitimation – Vortrag von Dr. Markus Krall auf den Bürgergipfel – Stuttgart 7.9.24

https://www.dersandwirt.de/delegitimation/

Delegitimation

Dies ist das Manuskript des Vortrags, den Markus Krall am 7. September.2024 beim Bürgergipfel in der Stuttgarter Liederhalle hielt:

Delegitimation – 

Vortrag auf dem Bürgergipfel Stuttgart 7. September 2024

von Dr. Markus Krall

Kämpfer für die Freiheit! Freunde des Rechtsstaates! Leistungsträger! Römer! – Besonders herzlich begrüßen möchte ich auch zwei unterschiedliche Vertreter der Staatsgewalt, nämlich einerseits die Polizisten, die heute dafür einstehen, dass wir unsere demokratisch verbrieften Rechte der Versammlungsfreiheit und der Meinungsäußerung ausüben können und die damit unseren Applaus dafür verdient haben, dass sie einmal mehr ihren Kopf dafür hinhalten, dass es unter dieser Regierung und auch ihrer Merkel-Vorgängerregierung normal geworden ist, dass freiheitlich denkende Menschen Polizeischutz brauchen, um nicht ihrer Bürgerrechte von einem linken Mob beraubt zu werden. Danke dafür an sie alle! 

Die anderen Vertreter der Staatsgewalt, die ich hier begrüßen möchte, kommen allerdings nicht so gut weg. Es sind die mit Sicherheit auch anwesenden Spitzel und V-Männer des Verfassungsschutzes, die es sich zur Aufgabe gemacht haben, mit den Feinden von Freiheit, Demokratie und Rechtsstaat in Gestalt der Antifa oder der Lügenfabriken vom Schlage Correctiv gemeinsame Sache zu machen. Sie haben es sich wohnlich eingerichtet im Enddarm der Macht. Wenn Sie später nach Hause gehen und abends in den Badezimmerspiegel sehen, dann fragen Sie sich, ob die DDR 4.0, die den Faesers, Eskens und Habecks dieser Welt vorschwebt, wirklich das ist, was Sie später ihren Kindern übergeben wollen. Wenn ja, herzlichen Glückwunsch zu Ihrer moralischen Flexibilität, wenn nein, wird es höchste Zeit für Sie, das Kreuz durchzudrücken und dem Apparat Lebewohl zu sagen. Tun Sie es für Ihr Seelenheil! 

Diesen Leuten in der Tradition der Stasi sage ich hallo, aber im Gegensatz zur Polizei nicht herzlich willkommen. 

Im Vorfeld des Bürgergipfels hier in Stuttgart mussten wir erleben, wie ein entfesselter linksjournalistischer Mob einen von Gewaltfantasien beseelten Antifanten-Mob aufstachelte, der versuchte, Veranstalter, Redner und Teilnehmer mit Beschimpfungen, Drohungen und dem ganzen Repertoire faschistoid entgleister politischer Bekämpfung von der Anreise und Durchführung dieses Treffens abzuhalten. ..

 

 

Schreie vom Balkon: Strafen für Kleinsolaranlagen-Betreiber?

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Schreie vom Balkon: Strafen für Kleinsolaranlagen-Betreiber?

Von Manfred Haferburg, 9.September 2024

Der Boom nicht abregelbarer Solar-Kleinanlagen verschärft die Blackout-Gefahr. Die Verklappung überflüssigen Stroms ins Ausland muss ohnehin schon mit Riesensummen belohnt werden, jetzt sollen Kleinanlagenbetreiber Strafgelder für ihren Strom zahlen.

Es hat überhaupt keinen Zweck, Politikern die Konstruktionsfehler der Energiewende erklären zu wollen. Sie glauben, dass Tiefkühlhühnchen oder das Netz Strom speichern, dass Grundlast etwas von gestern ist oder können Gigabyte und Gigawatt nicht auseinanderhalten. Menschen mit normalem Verstand begreifen die physikalischen Zusammenhänge aber durchaus. 

Das Ziel der Bundesregierung bis 2030 ist die Installation von Solarpaneelen mit einer Leistung von 215 Gigawatt (GW). Im Jahr 2023 wurden über eine Million neue Solaranlagen installiert. Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) mitteilt, waren im April 2024 auf Dächern und Grundstücken hierzulande gut 3,4 Millionen Photovoltaikanlagen mit einer Nennleistung von insgesamt rund 81.500 Megawatt installiert. Bundeskanzler Olaf Scholz mahnte jüngst beim Petersberger Klimadialog zu mehr Tempo: „… Pro Tag müssen 43 Fußballfelder an Solaranlagen entstehen, ein bis zwei Elektrolyse-Anlagen pro Woche…“

Bundeswirtschaftsminister  Habeck sagte in einem Strategiepapier des beschleunigten Solarausbaus: „Mit der heute vorgelegten Strategie wollen wir den Ausbau nochmal deutlich beschleunigen und alle Bremsen lösen, die ein höheres Tempo beim Zubau bislang verhindert haben“.

Wird da nicht der Platz zwischen den Windenergieanlagen langsam knapp? Wie ein Land aussieht, das über viele Jahre täglich 43 Fußballfelder mit Solarpaneelen zupflastert und jeden Tag fünf Windräder installiert, mag sich jeder selbst vorstellen. 

Wie funktioniert das Netz?

Strom ist das vergänglichste Gut der Welt, er muss immer genau in der Sekunde hergestellt werden, in der er verbraucht wird. Das Netz kann man sich als eine starre Welle vorstellen, die sich mit 50 Umdrehungen pro Sekunde dreht. Das ist tatsächlich so, denn alle Turbinen, die das Netz speisen, drehen sich mit genau dieser Drehzahl. 

Wird zu wenig Strom hergestellt, dann sinkt die Drehzahl des Stromnetzes – genannt Frequenz – ab, genau wie bei einem Auto, das den Berg hoch fahren muss. Damit die Drehzahl konstant bleibt, muss der Fahrer mehr Gas geben. Beim Stromnetz muss in diesem Fall zusätzliche Erzeugungsleistung eingespeist werden, sonst sinkt die Frequenz. Wenn zu wenig Leistung da ist, kommt es bei einer Frequenz von 47,5 Hz zum Blackout, weil die Kraftwerke sich „sicherheitsabschalten“.

Das sind nur 2,5 Umdrehungen pro Sekunde oder fünf Prozent der Drehzahl-Abweichung. Dasselbe passiert bei einer Überfrequenz von 51,5 Hz, wenn zu viel Leistung im Netz ist. Da sind es nur 1,5 Umdrehungen oder drei Prozent zu viel. Die Grenzen sind technisch sehr eng gesetzt, weil die Turbinen in den Niederdruckteilen zwei Meter lange Schaufeln haben. Stellen Sie sich mal die Fliehkräfte auf so eine Schaufel vor, wenn die sich immer schneller dreht. So etwas Ähnliches gilt auch für Windräder, die ja bekanntlich Flügel von mehr als 120 Meter Länge haben (Ming Yang Windrad).

Das Klumpenrisiko von Sonne und Wind

Die Sonnenenergieanlagen stellen in der Größenordnung, in der sie in Deutschland gebaut und geplant werden, ein gigantisches Klumpenrisiko dar. Das liegt daran, dass nahezu alle Solarpaneele das Gleiche machen, wenn sich die Sonneneinstrahlung ändert. Der Begriff Klumpenrisiko wird häugig im Finanz- und Bankenwesen gebraucht, um die Häufung von Ausfallrisiken durch die starke Gewichtung auf eine bestimmte Branche, Währung oder Anlageklasse zu beschreiben. Im Energiesektor lässt sich das ähnliche Phänomen beobachten. Bei plötzlicher Bewölkung ändert sich die Solar-Leistung im Netz mit extrem steilen Rampen, das können hunderte Megawatt pro Minute sein. Und bekanntlich geht die Sonne hierzulande nahezu gleichzeitig unter…

 

German Klimaschutz: Zwischen Doppelmoral und Realität

https://reitschuster.de/post/german-klimaschutz-zwischen-doppelmoral-und-realitaet/

German Klimaschutz: Zwischen Doppelmoral und Realität

Die Illusion vom guten Gewissen

Von Ekaterina Quehl, 4. September 2024

Wie stark in Deutschland der allgegenwärtige Belehrungsdrang ist, weiß wahrscheinlich jeder Bürger. Damit er den Überblick angesichts der unzähligen Möglichkeiten zum Glücklichsein nicht verliert und stets weiß, wie er sein eigenes Leben richtig zu gestalten hat, gibt es bereits ganze Institute. Doch zum Glücklichsein reichen nicht nur Empfehlungen, wie der Bürger sein privates und berufliches Leben zu leben hat. Vielmehr ist es notwendig, dass er es mit gutem Gewissen macht. Und dazu muss er natürlich wissen, was ihm ein gutes Gewissen verschafft: Das Wählen der „richtigen“ Parteien, Verständnis für Straftäter, die Nutzung der „richtigen“ Verkehrsmittel, Vorliebe für „richtige“ Personenkreise, Medien oder Meinungen, Angst vor dem Klimawandel und Rechtsradikalen und Ausschließen derjenigen, die diese Prinzipien nicht befolgen. Lässt man sich entspannt belehren, hat man ein glückliches, richtiges und gewissenhaftes Leben in Deutschland.

Dass solch eine Einstellung oft mit der Realität nicht kompatibel ist und dabei ein paar Unternehmen pleite gehen, Kriminelle und Vergewaltiger unbehelligt agieren, Drogendealer in Parks ihr Unwesen treiben, es an Ärzten, Lehrern und Pflegern mangelt und letztlich die Bahn fast immer zu spät kommt – das stört überhaupt nicht. Solange die Bürger so tun, als ob all diese Miseren nicht existieren oder ihnen nichts ausmachen, weil es größere Probleme wie etwa die „Gefahr von rechts“ gibt, wird das beste Deutschland aller Zeiten nur noch besser werden. Und wer den Widersprüchen unserer komplexen Welt nicht gewachsen ist, ist ein „Verschwörungstheoretiker“…

Die Kosten der Energiewende dürfen nicht länger vertuscht werden

https://www.handelsblatt.com/meinung/homo-oeconomicus/gastkommentar-home-oeconomicus-die-kosten-der-energiewende-duerfen-nicht-laenger-vertuscht-werden/100062172.html

Gastkommentar – Homo oeconomicus

Die Kosten der Energiewende dürfen nicht länger vertuscht werden

26. August 2024

Die Umstellung auf erneuerbare Energien ist unnötig teuer, kritisiert Daniel Stelter. Die Strompreise sind nicht wettbewerbsfähig und die Versorgungssicherheit gefährdet.

Nach Berechnungen des Wirtschaftsforschungsinstituts RWI wird der deutsche Staat erneuerbare Energien in diesem Jahr voraussichtlich mit 23 Milliarden Euro fördern. Das kommt zu den hunderten Milliarden Euro Förderung hinzu, die aufgelaufen sind, seit der damalige grüne Umweltminister Jürgen Trittin vor 20 Jahren versprach, die Energiewende werde jeden Haushalt nur so viel wie eine Kugel Eis pro Monat kosten.

Wie viele Milliarden es wirklich sind, weiß niemand so genau. Die Bundesregierung, von der man erwarten müsste, bei einem Projekt von derartiger volkswirtschaftlicher Bedeutung besonders gründlich auf Kosten und Nutzen zu achten, erklärte vor einem Jahr, eine solche Analyse sei nicht sinnvoll. Dabei sind Transparenz und Controlling laut der Internationalen Organisation für Normung (ISO) entscheidende Voraussetzungen für den Projekterfolg.

Neben dem übergelagerten Ziel – der CO2-Einsparung – geht es bei der Energiewende um wettbewerbsfähige Strompreise. Sie sollen der Wirtschaft nicht schaden und einen Anreiz für die weitere Elektrifizierung setzen. Gleichzeitig geht es natürlich um die Gewährleistung der Versorgungssicherheit.

In allen drei Dimensionen fällt die Bilanz der Energiewende nach 20 Jahren enttäuschend aus…

 

UBA-Affäre CO2-Rechner: Wie einst bei Graichens

https://www.achgut.com/artikel/uba_affaere_co2_rechner_wie_einst_bei_graichens

UBA-Affäre CO2-Rechner: Wie einst bei Graichens

Von Andreas Schulte , 22. August 2024

Der CO2-Rechner des Umweltbundesamtes mutet in datenrechtlicher Hinsicht geradezu kriminell an und beinhaltet eklatante Interessenkonflikte zwischen Behörden, privaten Vereinen und Firmen sowie personelle Verflechtungen. Ein zweiter Fall „Graichen“?

Hier vorab einige Kernsätze zu der nun folgenden Recherche:

  • Das Umweltbundesamt (UBA) leitet sämtliche persönlichen Daten der Nutzer „ihres“ CO2-Rechners an private Vereine oder Gesellschaften weiter, denen dieser offenbar gehört. Dem Nutzer wird nicht deutlich gemacht, dass er sich gar nicht mehr auf der Seite der Behörde befindet.
  • Mitarbeiter der Behörde sind zugleich für Interessenvertreter in diesem schwer durchschaubaren Geflecht tätig.
  • Die Bundesbehörde ruft Nutzer des Rechners zum Ablass über Spenden an private Vereine auf.
  • Sie macht über eine Projektseite direkt Werbung für Banken und den Greenpeace Finanzguide. 

Vorab: Der CO2-Rechner des Umweltbundesamtes (UBA) will Ihre Daten, und zwar in einem Umfang, von dem selbst chinesische Geheimdienste nur träumen können. Wenn Sie die Fragen im CO2-Rechner auf der Website des UBAs beantworten, weiß der Rechner (fast) alles über Sie: Ihr Alter, Geschlecht, Gewicht, Haushaltseinkommen (!), Ihr Budget für Theater, Kino, Haustiere, alles Wesentliche zu Ihrer Wohnung, Ihren Urlauben (Flug-, Schiffs-, Autoreisen), Alter & Art Ihres Kfz. etc. und, kein Scherz: Wie viel Gramm Wurst, Fleisch, Käse Sie denn so essen oder wie viel Milch Sie denn so trinken. Und: auch kein Scherz: Wie viel Geld Sie denn so in „grüne Anlagen“ investiert haben … und vieles mehr!

Man will Sie hier am Nasenring hinter die Fichte führen. Mit viel grünem Dunst wird Ihnen der Kopf vernebelt, das heißt, es wird Ihnen versichert, dass es nur um das Beste für uns alle geht, nämlich um die Bewältigung der Klimakrise, die nur durch Ihr sofortiges Handeln gelöst werden kann. Betonung auf: „Ihr“ und „sofort“. Oder will man doch nur das Beste von Ihnen, nämlich Ihr Geld und Ihre Daten? Letzteres wird deutlich, wenn Sie das neueste Faktenchecker-Video zum Thema sehen.

Vorsicht Falle! Der „grüne Dunst“ soll Sie davon ablenken, dass Sie Ihre Daten gar nicht auf der vorgeblich „sicheren“ Website einer Bundesbehörde in einen Rechner eingeben. Klicken Sie sich nämlich durch das Impressum und den Datenschutz-Button, erfahren Sie, dass der UBA-CO2-Rechner einmal ein Rechner der gGmbH KlimAktiv in Tübingen ist, bei einem anderen „Klick“-Weg gehört er einem eingetragenen Verein in Dessau, für den der Mitarbeiter des UBAs, der für den CO2-Rechner im UBA selbst verantwortlich zeichnet, als Vorstandssprecher fungiert. Glasklarer kann man den Begriff „Interessenkonflikt“ gar nicht definieren. 

Nicht einmal der Präsident des UBA scheint davon zu wissen

Wie beim klassischen Hütchenspieler auf dem Jahrmarkt lenkt das UBA auf seiner Website davon ab und sagt Ihnen als Bürger, als Nutzer des CO2-Rechners, gerade nicht explizit, dass Sie Ihre intimsten Daten ja gar nicht dem Umweltbundesamt zur Verfügung stellen, sondern einer gGmbH oder einem e.V. Die gGmbH zeichnet dann aberwitzig auf der Website einer Bundesbehörde presse- und datenschutzrechtlich verantwortlich. Gehen Sie über einen Link einer „Projektseite des UBA“, sagt Ihnen auch niemand, dass Sie den geschützten Raum der Bundesbehörde verlassen und einem eingetragenen Verein (e.V). Ihre Daten übermitteln. Ist das Täuschen durch Unterlassen also ein Straftatbestand? Ich weiß es nicht. Aber: Hier liegt ein mindestens presse- und datenschutzrechtlich völlig unangemessenes Handeln einer Bundesbehörde vor…

Manfred Haferburg: „Meine letzte Geheimkonferenz“

https://www.achgut.com/artikel/meine_letzte_geheimkonferenz

Meine letzte Geheimkonferenz

Von Manfred Haferburg, 20. August 2024

Die Teilnehmer von Geheimkonferenzen werden ja zuweilen viele Wochen später von staatlich approbierten Medien enttarnt. Dem komme ich hiermit zuvor. Es geschah in Wien unweit des Drehortes vom „Dritten Mann“.

Mea culpa, mea maxima culpa. Ich gestehe es, ich habe an einem Geheimtreffen der Zweifelhabenden in Wien teilgenommen. Ich habe dort sogar einen Vortrag gehalten. Womöglich ist es auch Zufall, dass die Organisatoren gerade diesen Ort in Wien für ihr konspiratives Treffen gewählt haben: Knapp 20 Kilometer entfernt befindet sich der Wiener Zentralfriedhof im 11. Bezirk, neben der Wiener Kanalisation einer der Hauptdrehorte des „Dritten Mannes“ (The Third Man), in dem der amerikanische Autor Holly Martins in kriminelle Machenschaften hineingezogen wurde. Und jetzt also Autor Haferburg. In Wien. Es spielt Zithermusik.

Auf diesem Geheimtreffen trafen sich Leute, die Zweifel daran hatten, dass der Mensch das Klima macht. Auch ich gestehe, dass ich das Wort „menschgemacht“ nicht nur vom Ausdruck her fragwürdig finde. Ich finde es vermessen, dass eine deutsche Regierung, die nicht einmal die Bahn pünktlich fahren lassen kann, meint, dass sie nur ein bisschen an dem großen Weltthermostaten drehen muss und die Welttemperatur brav folgt. 

Ich habe von Klima keine Ahnung, ich bin Ingenieur. Deshalb war ich eingeladen, um über Energie zu referieren. Die Energiepolitik wird ja als eine direkte Folge der Klimapolitik abgeleitet. Es ist die Energiepolitik, die in alle unsere Lebensbereiche dringt und uns auf eine abschüssige Bahn in Richtung Entwicklungsland geleitet hat. Und selbst wenn es alles stimmen würde, was so über die „menschgemachte Klimakatastrophe“ gesagt wird, dann ist die deutsche Energiewende besonders nach dem Kernenergieausstieg der reine Pfusch und spart kein bisschen Kohlendioxid ein, kostet aber Unsummen. Deshalb hatte mein Vortrag den Titel: Mit dem Energiewende-Narrenschiff mit voller Fahrt aufs Riff”.

Bei dem Geheimtreffen traf sich das „Who is Who“ der klimakritischen Wissenschaftler in einem Vorort von Wien zu einer wissenschaftlichen Konferenz. Renommierte Professoren aus verschiedenen Ländern, sogar ein Nobelpreisträger für Physik des Jahres 2022, der seinen Vortrag fröhlich mit den Worten einleitete: „Ich bin ein Klimaleugner“. Kurz gesagt, das waren alte weiße Männer, die sich nicht zu den „97 Prozent der Wissenschaftler“ zählen, die sich übers Klima zu 100 Prozent einig sind. Klimaleugner, Klimazweifler und Klimaschwurbler, denen die Reduktion der Ursachen des „menschgemachten“ Klimawandels auf lediglich ein Spurengas zu einfältig erscheint und die es wagen, nach weiteren Einflüssen auf das Klima zu forschen. Doch schon die Infragestellung des Dogmas von der menschgemachten Klimakatastrophe reicht als Blasphemie heutzutage aus, um als Wissenschaftler abqualifiziert, verleumdet und mundtot gemacht oder gar tätlich angegriffen zu werden. 

Sie denken, das wäre eine völlig überzogene Verschwörungstheorie, mit der sich die Klimaleugner als Opfer stilisieren wollen? Nun, die 16. EIKE-Konferenz fand in Wien statt, weil die Ausrichter in Deutschland kaum noch jemanden finden, der es wagt, ihrer Veranstaltung gegen gutes Geld einen Austragungsort zu vermieten. Sobald das nämlich bekannt wird, tauchen vermummte Aktivisten mit Drohungen und Taten auf, um den Vermietern klarzumachen, dass der, welcher solches tut, voll nazi ist, und dass es in Ordnung ist, wenn er und seine Einrichtung einen Hausbesuch von einer einschlägig bekannten linken Sturmabteilung bekommen. Nach solchen Besuchen mit meist erheblichem Sachschaden sieht sich die Polizei regelmäßig außerstande, die Täter zu finden. 

Die Antifa demolierte die Museumsfassade 

Ich war auch bei der vorigen, der 15. EIKE-Konferenz anwesend, die in einer als Museum geführten und liebevoll restaurierten denkmalgeschützten Werkstatt im ehemaligen Braunkohlentagebau Braunsbedra nahe Halle durchgeführt wurde. Der Tagebau selbst ist heute ein See in einem beliebten Naherholungsgebiet. Ich selbst hatte dereinst in dieser Werkstatt meine Elektrikerlehre gemacht. Tagsüber stand ein Häuflein Linker mit einem Polizisten vor dem Tagungsort. Am Nachmittag gingen sie, vom Regen durchweicht, nach Hause. In der Nacht nach dem ersten Konferenztag bekam das Museum allerdings Besuch von der Antifa, und ihre Backsteinfassade wurde mit jeder Menge woker Graffiti-Sprüche und Antifa-Zeichen aufgewertet, mehrere Scheiben zwecks besserer Lüftung eingeschlagen und zur Erhöhung der Sicherheit alle Schlösser mit Klebstoff versiegelt.

Um dem zu entgehen, wurde der Tagungsort der 16. EIKE-Konferenz in Wien vorher nicht öffentlich gemacht, und so kam es zu einer „Geheimkonferenz“, deren Teilnehmer und Vortragende öffentlich angeprangert, abqualifiziert und lächerlich gemacht wurden. Wer die blasphemischen Vorträge der „Geheimkonferenz“ in voller Länge und ungeschnitten sehen will, findet die 23 Videos auf der Webseite von EIKE. Es wurde kein Klima geleugnet. Es wurden nur die Dogmen der Klimareligion angezweifelt und diese Zweifel durch Fachvorträge belegt. Durch das Ansehen der Vorträge kann sich jeder Leser seine eigene Meinung bilden, ob auf dieser Konferenz das Klima geleugnet oder ob ein wissenschaftlicher Austausch verschiedener Ansichten über die Ursachen des  Klimawandels geführt wurde. 

Vermeintliche Klima-Leugner werden zersetzt 

Die 16. Internationale EIKE Klima- und Energiekonferenz, IKEK-16, 14./15. Juni 2024, Wien wurde ausgerichtet von dem Verein EIKE (Europäisches Institut für Klima und Energie e.V.) , einem Zusammenschluss einer wachsenden Zahl von Natur-, Geistes- und Wirtschaftswissenschaftlern, Ingenieuren, Publizisten und Politikern, die die Behauptung eines „menschengemachten Klimawandels“ als naturwissenschaftlich nicht begründbar und daher als Schwindel gegenüber der Bevölkerung ansehen. 

EIKE lehnt jegliche „Klimapolitik“ als einen Vorwand ab, Wirtschaft und Bevölkerung zu bevormunden und das Volk durch Abgaben zu belasten. EIKE wurde im Februar 2007 gegründet und finanziert sich aus freiwilligen Beiträgen seiner Mitglieder sowie Spenden. 

Diese Mission ist natürlich bei den Linken und in den Regierungskreisen nicht willkommen. So sieht sich EIKE Hetze und Verleumdungen ausgesetzt, aber auch vor Gewalt wird, wie oben berichtet, nicht zurückgeschreckt. Der Staat will EIKE als lästige Plattform loswerden und hat dazu die Methode der finanziellen Austrocknung gewählt. Vor einem Jahr wurde dem Verein EIKE der Status der Gemeinnützigkeit aberkannt. Seither können Spender ihren Beitrag nicht mehr von der Steuer absetzen, was zu einem massiven Einbruch der Spenden geführt hat. Auch müssen Spender befürchten, dass ihre Banküberweisung dazu missbraucht wird, dass ihnen Nachteile wie z.B. eine „Entbankung“, d.h. Kündigung des Bankkontos droht. Immer wieder sprachen Journalisten und Aktivisten beim Finanzamt vor und forderten die Aberkennung der Gemeinnützigkeit, die EIKE seit 2012 hatte.

Interessant ist die staatliche Begründung des Entzuges der Gemeinnützigkeit. In einem vom Finanzamt beauftragten Gutachten steht allen Ernstes unter anderem sinngemäß geschrieben: „EIKE führt eine unvollständige und teils irreführende Darstellung des wissenschaftlichen Kenntnisstandes auf und verstößt somit gegen das Prinzip der guten wissenschaftlichen Praxis…“ Der Gutachter ist Leitautor des IPPC, Honorarprofessor Dr. Sönke Zaehle (hier) vom Max-Planck-Institut für Biogeochemie in Jena…

Der Sonntagsfahrer: Energie-Vandalismus mit und ohne Gaffer

https://www.achgut.com/artikel/der_sonntagsfahrer_08_18_2024_energie_vandalismus_mit_und_ohne_gaffer

Der Sonntagsfahrer: Energie-Vandalismus mit und ohne Gaffer

Von Dirk Maxeiner, 18. August 2024

Worin besteht der qualitative Unterschied zwischen der Sprengung der Northstream-Pipeline und der Sprengung des Kernkraftwerkes Grafenrheinfeld am vergangenen Freitag? Antwort: Es gibt keinen.

Nach einem Bericht des Wall Street Journal von vergangener Woche geht es hoch her. Haben die Ukrainer die Nordstream-Pipeline in der Ostsee gesprengt? Und wusste die Bundesregierung sogar vorher davon? Nun ja, die einen sagen so und die anderen sagen so. Ich kann das leider nicht weiter aufklären, schließlich ist die Ostsee an dieser Stelle 80 Meter tief und ich bin ein ganz schlechter Taucher, weil mir immer die Brille beschlägt. 

Was ich aber beweisen kann ist, dass die Bundesregierung von der Sprengung der beiden 143 Meter hohen Kühltürme des stillgelegten Kernkraftwerkes „Grafenrheinfeld“ am vergangenen Freitag, den 16.08.2024 in Bayern vorher wusste. Oder noch krasser: Sie wusste nicht nur davon, sie hat die Sprengung selbst angeordnet. Genau wie vor vier Jahren, als die Kühltürme des Kernkraftwerks Philippsburg dran glauben mussten. Die Zerstörung von Philippsburg wurde sogar mit Fanfaren und Trommelwirbel ins Bild gesetzt.

Da wollte man in Grafenrheinfeld am Main nicht nachstehen und organisierte eine Mischung zwischen Sonnenwendfeier und Teufelsaustreibung. „Kühlturmsprengung in Grafenrheinfeld: Hier ist die beste Sicht“ warb der Bayrische Rundfunk für „eine gute Sicht auf den 30-Sekunden-Wumms“ inklusive Karte und Tipps, wo man der Sprengung am nächsten kommen könne. Das Spektakel ließe sich aber auch aus der Ferne beobachten, denn die Kühltürme stehen im weitläufigen Maintal, hieß es weiter. Eine gute Aussicht böte sich zum Beispiel „vom Wartturm bei Kützberg aus, auf dem Höhenrücken von der Mainleite bei Schweinfurt, vom Schonunger Kreuzberg oder vom Zabelstein“.

Wer war am besoffensten?

Im Angesicht der sehr unterschiedlichen öffentlichen Wahrnehmung einerseits der Sprengung einer intakten Gas-Pipeline und anderertseits der Zerstörung intakter Kernkraftwerke drängt sich eine naheliegende, aber – soweit ich das sehe – von niemandem gestellte Frage auf: Worin liegt eigentlich der qualitative Unterschied zwischen den beiden Ereignissen? Selbst nach längerem Nachdenken komme ich zu dem Schluss: Es gibt keinen.

Sowohl die Sprengung der Pipeline als auch die der sichersten Kernkraftwerke der Welt gefährden die Energieversorgung dieses Landes und seinen Wohlstand nachhaltig. Letzteres wurde von der Bundesregierung selbst ins Werk gesetzt, von ersterem wusste sie womöglich. Der Amtseid unserer Regiereden lautet übrigens: „Ich schwöre, dass ich meine Kraft dem Wohl des Volkes widmen, seinen Nutzen mehren, Schaden von ihm wenden, Verfassung und Recht wahren und verteidigen, meine Pflichten gewissenhaft erfüllen und Gerechtigkeit gegenüber allen üben werde.“  Es wird ja vielfach über Angriffe finsterer Mächte auf unsere Infrastruktur gerätselt, das wesentliche aber erledigen wir selbst.

Die Sprengung von Northstream II wurde angeblich im Kreise besoffener, aber einfussreicher Ukrainer aus vorgeblich vaterländischen Motiven geboren, die Destruktion der deutschen Kernkraftwerke wurde gesichert im Kreise selbstbesoffener, aber einflussreicher deutscher Politiker zum Zwecke der Weltrettung geboren. 

Schlimmer noch: Die Reparatur einer Pipeline ist möglich, die Reaktivierung zerstörter Atomkraftwerke ist praktisch ausgeschlossen. Und außerdem: Die Zertrümmerung der deutschen Atomkraft-Infrastruktur führt zielsicher in eine noch größere Abhängigkeit von russischem Erdgas und anderen Energie-Importen, die die Sprengung der Pipeline – durch wen auch immer – zu einer noch besseren Idee von unserem Land nicht wohlgesonnener Personen machte. Das Bonmot des „Wall Street Journal“ von der „dümmsten Energiepolitik der Welt“ bekommt noch einmal eine ganz besondere Note…

 

Robert Habeck und die Ursünde der Planwirtschaft

https://www.achgut.com/artikel/robert_habeck_und_die_ursuende_der_planwirtschaft

Robert Habeck und die Ursünde der Planwirtschaft

Von Klaus-Dieter Humpich, 17. August 2024

Fängt man einmal an, die Marktwirtschaft durch staatliche Vorgaben zu ersetzen, verstrickt man sich in immer kompliziertere und abstrusere Regelungen der Details. Aktuell zu beobachten im Hause des Ministers für Wirtschaft und Klimaschutz.

Die neueste Kopfgeburt aus dem Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) nennt sich Strommarktdesign der Zukunft, Optionen für ein sicheres, bezahlbares und nachhaltiges Stromsystem. So viel sei vorab verraten: Ein solches System wäre weder sicher noch bezahlbar und nicht einmal nachhaltig. Es ist ein Monster der Planwirtschaft. Strommarktdesign ist Neusprech vom Feinsten – einen Markt kann man nicht konstruieren. Das BMWK tappt hier in die gleiche Falle, in der schon alle sozialistischen Länder gefangen waren: Fängt man einmal an, die Marktwirtschaft durch staatliche Vorgaben zu ersetzen, verstrickt man sich in immer kompliziertere und abstrusere Regelungen der Details. Am Ende steht zwangsläufig der wirtschaftliche Zusammenbruch.

Die Ursünde der Planwirtschaft liegt nun schon einige Jahrzehnte zurück: Man garantierte den steten Absatz von „grünem Strom“ zu weit über dem Marktwert liegenden Preisen. Jede neue Windmühle wurde gefeiert als ein Versprechen auf eine „schöne neue Welt“ ohne Energiekosten – Wind und Sonne schicken keine Rechnung. Das charakteristische Versprechen jeder sozialistischen Sekte über eine paradiesische Zukunft. Man muss nur noch ein paar Jahrzehnte (zusätzliche und eigentlich unnötige) Entbehrungen während des Aufbaues erdulden. Kritiker wurden und werden mundtot gemacht. Laiendarsteller und Schlangenölverkäufer übernehmen das Kommando.

Immer mehr Menschen erkennen den Widerspruch aus der gefeierten Zunahme von „Ökostrom“ und steigenden Strompreisen. Für die grünen Ideologen kein Problem, man muss nur noch etwas Feinsteuerung betreiben. Die letzten Ungläubigen müssen sich halt mit dem Gefühl, die Welt vor dem Hitzetod zu retten, als Trostpreis zufrieden geben.

Die verweigerten Naturgesetze

Wind, Sonne und Niederschläge sind Wetter. Keiner kann zu jedem Zeitpunkt ihre Größe vorhersagen. Mittelungen über große Zeiträume bringen gar nichts. Auch der ideologisch Verbohrteste muss inzwischen die Tatsache anerkennen, dass die Natur ihren eigenen Gesetzen folgt und sich nicht nach den Bedürfnissen der Menschen richtet. Je „grüner“ das Stromnetz wird, um so mehr bewegt es sich nur noch zwischen den Zuständen „Dunkelflaute“ und Überproduktion. Inzwischen findet sogar ein Kannibalismus zwischen Wind und Sonne statt: Wenn die Sonne schön scheint und der Wind weht, drängen die Sonnenkollektoren die Windmühlen aus dem Markt. Das Ergebnis ist eine noch schlechtere Ausnutzung der Windmühlen, was zu noch höheren Kosten führt…